"Verunsichernd, was da aus der Politik kommt"
Jedes der 16 Bundesländer interpretiere die von der Kultusministerkonferenz beschlossenen Leitlinien nach Belieben, sagt Hurrelmann, Professor an der Hertie School of Governance in Berlin. Zum Teil würden die Regeln sogar unterlaufen. So etwas schaffe kein Vertrauen, sondern irritiere vielmehr dahingehend, dass viele denken, die Regeln seien gar nicht so notwendig.
Besser wäre es seiner Ansicht nach gewesen, die Regeln klarer zu fassen und vor allem einheitliche Bedingungen festzulegen - zum Beispiel wie auf bestimmte Infektionszahlen reagiert werden soll.
Soviel Präsenzunterricht wie möglich
Unterricht im Klassenraum sei durch nichts zu ersetzen, sagt Hurrelmann. Kinder würden sonst in ihren Lernprozessen gestört, und auch sozial sei ein Verzicht darauf einschneidend. Was die Ausnahmen angeht, gebe es eine "föderale Kleinstaaterei."
"Wenn ich am Ende meiner Schulzeit bin, muss ich zittern"
Vor allem junge Menschen in den Abschlussklassen brauchten klare Orientierung, sagt Hurrelmann. Viele wüssten nicht, ob sie zum Beispiel das Abitur richtig machen könnten und wie es danach weitergehe. Hier müssten die jungen Menschen Garantien bekommen. Hurrelmann sagte, er habe großen Respekt vor Schulen, die diese Sicherheit vermitteln könnten.