"Wir brauchen große Veränderungen in Deutschland, damit wir zukunftsfähig werden", sagt JU-Chef Johannes Winkel. Er spricht von einem "schizophrenen Einwanderungssystem" und will die CDU zur Familienpartei machen.
Die Bilanz des JU-Vorsitzenden Johannes Winkel ist schlecht: "Wir sind in Deutschland momentan nicht zukunftsfähig", sagte er im SWR-Interview der Woche. Von seiner eigenen Partei CDU fordert er, "den Leuten etwas zuzumuten". Die Bürger würden merken, dass "grundlegende Veränderungsprozesse stattfinden". Deshalb dürfe man "nicht mehr nur Wahlkämpfe nach dem Motto führen, wer mutet den Leuten am wenigsten zu."
CDU wieder zur Familienpartei machen
"Ich fände es stark, wenn sich die CDU wieder für junge Familien stark macht", sagt der JU-Vorsitzende. Die CDU habe jahrelang gesagt, wir kümmern uns "um die starken Männerthemen wie Verteidigung, Wirtschaft und so weiter. Da kann man sich auch mal die Frage stellen, ob das immer so gut geklappt hat", so Winkel. Er will sich für ein sogenanntes Familien-Splitting einsetzen. Der JU-Vorsitzende fände es gut, wenn anders als beim herkömmlichen Ehegatten-Splitting auch jedes Kind in das zu versteuernde Einkommen eingerechnet wird. "Das würde für Familien viel weniger Steuerlast bedeuten."
Schizophrenes Einwanderungssystem
Beim Thema Zuwanderung braucht es "eine grundsätzliche Wende", sagt Johannes Winkel. Er wünsch sich eine "echte Willkommenskultur für motivierte, qualifizierte junge Menschen". Hier sei Deutschland immer noch "wahnsinnig bürokratisch" und "restriktiv". Auf der anderen Seite habe man beim Thema Asyl-Zuwanderung gar keine Voraussetzungen, noch nicht mal die eines Herkunftsnachweises. "Wir müssen es aber genau andersherum machen", sagt Winkel.
Er fordert eine stärkere Kontrolle und Begrenzung bei der „Asyl-Migration“ auf europäischer Ebene um bei den ausländischen Fachkräften „unbürokratische und schnelle Verfahren und nicht so hohe Voraussetzungen“.
Junge Union wählt Winkel zum neuen Vorsitzenden | tagesschau.de
phoenix tagesgespräch mit Johannes Winkel zur Politik der Ampel-Koalition (05.12.22)