Die Wohnung nicht bekommen, bei der Beförderung übergangen – Arten von Diskriminierung gibt es viele. Ein Bericht zeigt: Es gibt offenbar noch viel zu tun.
Wie steht es um das Thema Diskriminierung in Deutschland? Das untersucht der Jahresbericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, hat ihn jetzt vorgestellt. Vor allem sei es um Rassismus und rassistische Diskriminierung gegangen, sagt sie im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Laura Koppenhöfer. Aber auch viele Menschen mit Behinderung hätten sich gemeldet – gerade wenn es um die Arbeit gehe. Mobbing oder Barrieren, die nicht abgebaut wurden, nennt Ataman als Beispiel. Es gibt aber noch eine weitere Gruppe:
Dann ist dieses Mal sehr auffällig für uns, die Fälle von Frauen am Arbeitsmarkt, die Diskriminierung erleben. Da haben sich die Zahlen in den letzten fünf Jahren verdoppelt.
Diskriminierung am Arbeitsplatz: Schwangerschaft als Karriere-Risiko?
Laut der Antidiskriminierungbeauftragten berichteten Frauen zum Beispiel davon, dass befristete Arbeitsverträge nicht verlängert würden – bei männlichen Kollegen aber schon. Als Grund vermutet Ataman, dass Arbeitgeber befürchten, die Angestellte könnte schwanger werden. Aber auch nach einer Schwangerschaft erleben Frauen laut Ataman Diskriminierung – zum Beispiel weniger Gehalt nach der Elternzeit oder Aufgaben, die deutlich unter der Kompetenz der Betroffenen liegen. Allerdings könnten nicht nur Mütter, sondern auch Väter aufgrund ihrer Elternschaft Diskriminierung erleben.
Was die Antidiskriminierungsstelle in solchen Fällen tun kann und wie der Weg für Betroffene erleichtert werden könnte, erklärt die Antidiskriminierungbeauftragte im Gespräch. Denn da sieht Ataman Verbesserungspotential: "Im Moment wird Falschparken stärker geahndet und hat mehr Konsequenzen, als wenn man Menschen diskriminiert. Das muss sich ändern".
Forschungsergebnisse der Uni Kaiserslautern-Landau Studie: Wer gut qualifiziert erscheint, wird weniger diskriminiert
Neue Forschungen liefern Hinweise, dass Menschen anders über ihr Gegenüber urteilen, wenn sie es für gut ausgebildet halten. Ein Allheilmittel sei eine gute Ausbildung aber nicht.