Hunger als tödliche Waffe - Bundestag befasst sich mit ukrainischem Holodomor

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AUTOR/IN
Andreas Böhnisch

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Holodomor - so heißt auf Ukrainisch eine Hungersnot, die der sowjetische Diktator Stalin zwischen 1932 und 1933 als tödliche Waffe gegen die Ukrainer einsetzte. Mehr als drei Millionen Menschen starben damals. Der Opfer war in der Ukraine letzte Woche gedacht worden, anlässlich des 90. Erinnerungstages.

Der Bundestag stimmt deshalb am Mittwochabend über eine Resolution ab, die den Holodomor als Völkermord einstuft. Der Grünen-Politiker Robin Wagener hält diesen Schritt für ein wichtiges Signal, um zu erinnern und gleichzeitig zu mahnen. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch sagte Wagener: "Dieser Hunger war keine Folge von Naturkatastrophen, sondern wurde vom Diktator im Kreml genutzt, um das ukrainische Nationalbewusstsein zu unterdrücken und die Kultur und Sprache auszulöschen. Und das ist schon eine schreckliche Einordnung, die heute grausame Parallelen aufweist", so Wagener. Welche Botschaft die Resolution sowohl für die Ukraine als auch für Russland beinhaltet, erklärt Wagener im Interview.

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