Historiker zu Scholz’ Reaktion auf Abbas-Aussage: “Jeder Profi hätte reagiert”

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AUTOR/IN
Arne Wiechern

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Der in Tel Aviv geborene Historiker und Publizist Michael Wolffsohn kritisiert Bundeskanzler Olaf Scholz' Verhalten im jüngsten Antisemitismus-Eklat. Im Radioprogramm von SWR Aktuell sagte Wolffsohn, dass Scholz dem Holocaust-Vergleich von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas direkt hätte widersprechen müssen: "Jeder Profi hätte reagiert. Aber wir sehen schon seit Monaten, dass die SPD recht schwankend Israel gegenüber ist und alle Versuche unternommen hat, die palästinensische Autonomie aufzupäppeln." Der Vorfall sei ein Debakel gewesen, so Wolffsohn und weiter: "Wer sich undiplomatisch benimmt, wie Herr Abbas, muss mit einer undiplomatischen aber klaren Antwort rechnen." Palästinenserpräsident Abbas hatte bei einer Pressekonferenz in Berlin Israel vorgeworfen, "50 Holocausts" in 50 palästinensischen Dörfern und Städten verübt zu haben. Olaf Scholz hatte nicht direkt, sondern erst später darauf reagiert.

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