Israel befindet sich seit dem Wochenende im Kriegszustand. Die Hamas hat vom Gaza-Streifen aus Angriffe auf Israel gestartet und hunderte Israelis getötet - die Hisbollah greift vom Libanon aus an. Die Gegenoffensive läuft und hat ebenfalls schon hunderte Tote auf der Gegenseite gefordert. Der Publizist und Historiker Michael Wolffsohn sieht mehrere Faktoren, die diesen Angriff auf Israel herbeigeführt haben: Die innenpolitische Debatte um die umstrittene Reform des Justizwesens habe auch das Militär gelähmt, sodass Kontrollroutinen in den letzten Monaten gelitten hätten. Noch dazu gibt es die Annäherung von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Marokkos mit Israel, die zeige, dass dieser Teil der arabischen Welt "längst kein Interesse mehr an der Palästinensischen Sache" habe, so Wolffsohn. Auch das sei ein Grund, warum die Hamas jetzt zugeschlagen habe. Wie Deutschland in seiner Entwicklungszusammenarbeit mit den Palästinensern auf diese Taten reagieren sollte, erklärt Wolffsohn im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch.