"Die Aufklärung in der Bevölkerung ist nicht so gut."
Viele Menschen, so Römer, seien nicht ausreichend informiert über die Booster-Impfungen. Einer der Gründe dafür sei, dass die Ständige Impfkommission (STIKO) erst sehr spät ihre Empfehlungen zur Auffrischungsimpfung veröffentlich habe.
Politischer Drang als Problem
Wenn die STIKO auf wissenschaftliche Daten warte, entstehe "politischer Drang", so die Hausärztepräsidentin. Gleichzeitig hätten zum Beispiel die Kinderärzte mit Impfungen gewartet, bis sie eine Empfehlung von der STIKO bekommen hätten.
"Impfung unter den Kindern hat unheimlich an Dynamik aufgenommen."
Nachdem diese Empfehlung dann vorlag, hätten die Ärzte in kurzer Zeit viele Kinder geimpft. Das Gleiche, erst Verzögerung und dann Dynamik, ist Römer zufolge nun auch bei der Dritt-Impfung zu spüren.
Im Gegensatz zur Grippe kein Mangel an Impfstoff
Parallel zur Corona-Impfung läuft gerade die Grippe-Schutzkampagne. Dort gebe es nicht immer genügend Impfstoff - das, so Römer im SWR, sei bei Corona anders.
"Bei uns stehen die Seniorenwohnheime an erster Stelle."
Wie bei der ersten Impfung, so die Hausärztepräsidentin, müssten jetzt auch bei der Auffrischung zuerst die alten Menschen behandelt werden. Allerdings hätten die Hausärzte nicht alle ihre Patienten im selben Heim- und nicht jedes Heim nur einen Arzt. Das mache die Arbeit aufwändiger. "Und da bitte ich einfach darum, dass man ins gegenseitige Gespräch kommt." Das, so Römer, funktioniere nicht immer optimal.