Schneller ans Ziel: Drohnen fliegen Laborproben

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Ab April verschickt das Zollernalb Klinikum Laborproben per Drohne. Davon erhoffe man sich einen sichereren Transport und Zeitersparnis, sagt Sina Müller aus der Geschäftsführung.

Die Drohne soll Blutproben zwischen dem Klinikstandort Albstadt und dem Labor in Balingen hin- und herfliegen. Das sind ungefähr 20 Kilometer. Die Betriebsgenehmigung vom Luftfahrtbundesamt zu erhalten, sei ein langwieriger Prozess gewesen, erzählt Sina Müller im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Ulrike Alex. "Deshalb sind wir stolz, dass wir bundesweit als erste die Genehmigung erhalten haben."

Ich war bei den Testflügen dabei. Das ist immer sehr spannend anzusehen.

Der Flugbetrieb zwischen Albstadt und Balingen weise drei Besonderheiten auf: Die Drohne sei automatisch unterwegs, befinde sich außerhalb der Sichtweise des Steuerers und fliege über besiedeltes Gebiet. Weil mit der Drohne Blutproben transportiert würden, müsse die Verpackung wasserdicht und stoßfest sein. Das sei alles zertifiziert.

Drohne wird aus Berlin ferngesteuert

Das Zollernalb Klinikum arbeitet mit einer Firma in Berlin zusammen. Von dort aus werde die Drohne ferngesteuert. Im Klinikum würden geschulte Mitarbeiter die Drohne für den Start vorbereiten und beladen. Der Flug erfolge automatisch, wobei der Fernpilot in Berlin die Drohne immer unter Beobachtung habe.

Einsatz der Drohne soll Kosten senken

Mit dem Einsatz der Drohne erhofft sich das Zollernalb Klinikum die Kosten für den Transport von Blutproben zwischen dem Klinikstandort in Albstadt und dem Labor in Balingen zu senken. "Für eine Strecke mit der Drohne werden circa 29 Euro veranschlagt", sagt Sina Müller. "Beim bodengebundenen Transport bezahlen wir aktuell 70 bis 87 Euro." Außerdem gebe es zurzeit eine Umleitung zwischen den beiden Standorten, was die Transportausgaben weiter in die Höhe treiben würde.