Wie steht es um die Wasserqualität der Donau? Genau das möchte Andreas Fath von der Hochschule Furtwangen mit seinem Projekt "Clean-Danube" (saubere Donau) in den kommenden Tagen herausfinden. "Es geht um Umweltbildung", sagt er im Gespräch mit dem SWR. "Das Schwimmen ist eigentlich nur ein Begleitprogramm - um den Gewässerschutz in Bewegung zu bekommen und so in der Zukunft die Wasserqualität zu verbessern", gibt sich der Chemiker bescheiden.
Wissenschaft und Sport treffen aufeinander
Das Schwimmen ist für ihn eher das Mittel zum Zweck: "Natürlich kann ich auch Wasserproben vom Boot aus nehmen und eine wissenschaftliche Veröffentlichung daraus machen", so der Forscher. "Aber das lesen dann weniger Menschen, als wenn ich es mit dem Schwimmen kombiniere, im Sinn von 'Sports meets Science'." Die Vergangenheit habe gezeigt, dass man damit einfach mehr Menschen erreiche.
Ganz ungefährlich ist das Vorhaben allerdings nicht: Mehr als vier Tonnen Mikroplastik treiben aus der Donau jeden Tag ins Schwarze Meer. So viel Müll ist in dem Fluss. Mittlerweile, so haben es Wissenschaftler herausgefunden, schwimmen in der Donau mehr Plastikteilchen als Fischlarven. An vielen Stellen ist es deshalb gesundheitsgefährdend, in der Donau zu schwimmen.
"Ich habe trainiert, kein Wasser zu schlucken"
Fath steigt deshalb jetzt, im Frühjahr, in die Donau und nicht im Hochsommer. Der Wasserstand sei noch wesentlich höher und biete einen Verdünnungseffekt. "Ich werde auch kein Wasser schlucken, damit kein Wasser in die Schleimhäute gerät. Das habe ich mir als Schwimmer schon sehr früh antrainiert." Zudem will der Professor in stark verschmutzten Gegenden, um Großstädte und deren Häfen herum, aufs Boot umsteigen: "Dort bestehen ohnehin Schwimm- und Badeverbote."
Damit beim "Schwimm-Marathon" nichts schiefgeht, ist Fath bereits im vergangenen Jahr einige Passagen geschwommen, um einen Etappen-Plan zu erstellen. Außerdem haben er und sein Team die Wasserqualität überprüft. Vor dem recht frischen Wasser schützt der Neopren-Anzug: "Die Wassertemperatur liegt bei etwa elf bis zwölf Grad. Im vergangenen Jahr lag sie bei neun Grad. Ich denke, wenn ich mich bewege, kann ich mich gut im Wasser aufhalten", zeigt sich Fath zuversichtlich.