Quantencomputer gelten als die Computertechnik der Zukunft. Entwickelt wird die dazugehörige Technik allerdings bislang vor allem im Ausland. Der Maschinenbauer Trumpf aus Ditzingen will das nun ändern. Seine Tochter Q.ant hat eine neue Technik für Quantencomputerchips entwickelt. Trumpf hat jetzt angekündigt, eine Menge Geld in die Sparte zu stecken.

Neue Quantentechnik aus dem Labor in Stuttgart
Bei der Trumpf-Tochter Q.ant in Stuttgart-Vaihingen wird Millimeterarbeit geleistet. In weißer Laborkleidung analysieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Computerchips - mit der Pinzette, unter dem Mikroskop. Die Mühe hat sich ausgezahlt: Die neue Technologie, die Q.ant entwickelt hat, könnte dazu führen, dass in einigen Computern schon bald mehr Quantentechnik steckt - und sie somit schneller und Leistungsfähiger werden. Ein Fortschritt, von dem nicht nur Trumpf und seine Tochter profitieren dürfte.
"Durch diesen Entwicklungsschritt haben wir die Basis dafür geschaffen, dass wir uns und damit auch den Standort Deutschland im Rennen um den Quantencomputer auf die Pole Position bringen."
Technologie-Sprung für Supercomputer
Ein Rennen, an dem sonst vor allem Unternehmen aus den USA und China teilnehmen. Die Quantentechnologie gilt als die Computertechnik von morgen. Fachleute hoffen, mit ihr bald Probleme zu lösen, an denen herkömmliche Rechner bislang scheitern. Zum Beispiel zu simulieren, wie Medikamente bei Menschen wirken oder exakte Wetterprognosen erstellen. Allein: In großen Rechenzentren ist die Technik bislang nicht angekommen. Die neuen Chips sollen ermöglichen, herkömmliche Supercomputer mit Quantentechnik auszustatten.
Damit rückt deren Einsatz in der Industrie ein Stück näher, lobt Peter Leibinger, Chef von Trumpf in Ditzingen. Man wolle die Investitionen in das erfolgreiche Start-up noch einmal deutlich erhöhen. "Wir wollen einen zweistelligen Millionenbetrag jährlich investieren und damit dem jungen Unternehmen ermöglichen, die notwendigen Investitionen in Anschaffungen, aber vor allem in Personal zu tätigen."
Fortschritt: Neue Arbeitsplätze in Vaihingen und Ulm
Konkret heißt das: In Vaihingen sollen bis Ende nächsten Jahres 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Personal aufbauen will Trumpf auch in Ulm. Am Standort dort sollen die neuen Computerchips produziert werden. Ein gutes Investment, glauben Experten.
"Ich glaube, dass das sehr positiv ist für Baden-Württemberg, aber auch für Deutschland. Es birgt viele Potenziale für das Unternehmen selbst, aber auch für die technologische Entwicklung."
Ob sich der Ansatz von Trumpf beim Rennen um den Quantencomputer wirklich durchsetzt, wird die Zukunft zeigen. In fünf Jahren sollen in Ulm erste Prototypen der Computerchips entstehen.