Martin Rupps (Foto: SWR, SWR/Kristina Schäfer)

Plan: 13 Windräder auf die Moselhöhen

Meinung: Eine neue Porta Nigra für Trier

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Martin Rupps
Martin Rupps (Foto: SWR, SWR/Kristina Schäfer)

Windräder zerstören die Landschaft und sind Wirtschaftsprodukte wie Gummibärchen, erinnert Martin Rupps anlässlich der geplanten Windkraftanlage auf den bisher ziemlich unberührten Moselhöhen.

Die Stadt Trier will eine neue Porta Nigra bauen – 13 Windräder auf den bisher weitgehend unberührten Moselhöhen. "Porta Nigra" deshalb, weil die Anlagen auf insgesamt 160 Hektar das berühmte römische Bauwerk zum Wurm machen. Und dem Auge keinesfalls entgehen, wenn man aus dem Moseltal hochguckt. Die Stadtverwaltung beruft sich auf das von der Bundesregierung beschlossene "Klimaschutzgesetzgebungspaket", das Städte und Gemeinden zum Bau von Windkraftanlagen zwingt. Widerstand regt sich im Trierer Ortsteil Herresthal, der von den Windrädern eingekreist werden soll.

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Es ist politisch unkorrekt geworden, Windkraftanlagen eine Verschandelung, ja Zerstörung der Landschaft zu nennen wie Talbrücken oder Autobahnen. Ich schreibe es trotzdem. Wenn ich von Mainz aus hoch in den Hunsrück fahre oder von Luxemburg zurück nach Mainz, machen mich diese Ungetüme jedes Mal traurig. Klimaschützer, die in der Windkraft eine vorausschauende, nachhaltige Energiequelle sehen, haben für mich nicht nur einen blinden Fleck, sondern einen Balken im Auge. Denn irgendwann werden auch Windkraft-Standorte wegen mangelnder Rentabilität geschlossen wie Firmen-Standorte. Dann wird es lange dauern, bis sich die Natur von ihnen erholt hat.

Durch Windkraft erzeugter Strom ist kein Heilsgeschenk, sondern ein Wirtschaftsprodukt wie Autos oder Gummibärchen. Ihre Alternative, Photovoltaik-Anlagen in der abgeschiedenen Pampa oder auf Dächern, produzieren genauso Strom. Und die "Porta Nigra" bleibt Triers Markenzeichen in seiner Dimension und Schönheit.

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