Ab 25 Cent die Stunde

Deutsche Umwelthilfe kritisiert Parken in Städten als "zu billig"

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Von Autor/in Stephanie Geißler

Parken in Städten ist aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe immer noch zu billig. In Koblenz gebe es Plätze für 25 Cent die Stunde, in Heilbronn für 40 Cent, in Pforzheim ab 70 Cent.

In 105 deutschen Städten hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nach den Parkgebühren pro Stunde gefragt. Ihr Fazit: In mehr als der Hälfte kann man für einen Euro oder weniger parken. Die DUH kritisiert diese Gebühren als zu niedrig und fordert eine deutliche Erhöhung, um die Verkehrswende voranzubringen

Die höchsten Gebühren nimmt unter anderem die Stadt Stuttgart mit 5,50 Euro pro Stunde - aber nur in sehr eng abgegrenzten Bereichen. Teilweise sei Parken in Stuttgart ab 1,20 Euro möglich, so die Umwelthilfe.

Lob für Heidelberg wegen Mindestgebühr von 3 Euro

Lediglich Heidelberg und Osnabrück verlangen laut der DUH-Umfrage konsequent mindestens 3 Euro in ihren Parkzonen. Dies wurde von der Umwelthilfe besonders gelobt. Allerdings auch mit dem Hinweis, dass es unverändert zur vergangenen Umfrage die beiden einzigen Städte in Deutschland sind, die so vorbildlich handeln. In Ulm liegt die Gebühr in allen Parkzonen bei 2,50 Euro.

In Mainz und Kaiserslautern kostet Parken zwischen 1 und 2 Euro. In Ludwigshafen zwischen 1,50 und 3 Euro.

In Karlsruhe kann eine Stunde 2 bis 4 Euro kosten, in Freiburg 1,60 bis 3,80 Euro, in Mannheim 1,80 bis 3,60 Euro.

DUH: Parkschein darf nicht günstiger sein als ein Bahnticket

Insgesamt haben in den vergangenen Jahren einige Städte ihre Parkgebühren erhöht. 2022 war "Billigparken" noch in knapp drei Viertel der befragten Städte möglich. Diese Zunahme findet die Deutsche Umwelthilfe DUH aber immer noch unbefriedigend. Aus ihrer Sicht sollte die Gebühr für einen Parkschein pro Stunde mindestens so hoch sein wie die Kosten für eine Einzelfahrt mit Bus und Bahn.

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Öffentlicher Raum sei viel zu wertvoll, um ihn als Parkplatz für stets größer werdende Autos zu verschleudern, so DUH-Geschäftsführer Resch - stattdessen sollte es mehr Platz geben für Stadtnatur, öffentliche Verkehrsmittel, Fußgänger und Radwege.

Brötchentaste zum kostenlosen Kurzzeitparken

Rund ein Drittel der Städte bietet - nach Angaben der Umwelthilfe - nach wie vor eine "Brötchentaste" für kostenloses Kurzzeitparken an, darunter die Großstädte Stuttgart, Essen und Köln. Die Umwelthilfe kritisiert dieses kostenlose Kurzzeitparken und die niedrigen Gebühren scharf.

Solange Parkgebühren aber bei einem Euro oder weniger bleiben, werden unzählige Menschen weiterhin für jede Fahrt das Auto nehmen. Wir fordern eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in allen Städten sowie ein Ende des kostenlosen Parkens im öffentlichen Raum.

HDE: Höhere Parkgebühren machten Innenstädte unattraktiver

Kritik an der Forderung nach höheren Parkgebühren kam in der Vergangenheit immer wieder vom Deutschen Einzelhandelsverband HDE: Höhere Parkgebühren machten Innenstädte für Kundinnen unattraktiver - damit sinke der Umsatz im Einzelhandel. Eine HDE-Umfrage ergab allerdings auch: "Die höchste Zufriedenheit beim Innenstadtbesuch ist festzustellen, wenn man zu Fuß unterwegs ist, gefolgt vom ÖPNV." Die Befragten waren am unzufriedensten, wenn sie mit dem Fahrrad oder Auto unterwegs waren.

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Stephanie Geißler
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Petra Thiele
SWR-Wirtschaftsredakteurin Petra Thiele