Fünf Millionen Tonnen CO2 könnten eingespart werden, wenn wirklich alle Auto-Pendler für diese drei Monate auf die Öffentlichen Nahverkehrsmittel umsteigen. Das ist die Analyse des Umweltbundesamtes (UBA). So etwa sechs bis sieben Prozent des gesamten deutschen Treibhausgas-Ausstoßes ist das immerhin.
Öffentlicher Nahverkehr: Nutzung hängt vom Angebot ab
Aber das ist wohl eher unrealistisch. Denn das Ticket wird wohl nur dann als Ersatz fürs Auto genutzt werden, wenn der Öffentliche Nahverkehr in der Region schon gut ist, sagt Jürgen Gies vom Deutschen Institut für Urbanistik. Was soll eine Fernpendlerin oder Fernpendler im Hunsrück oder im Schwarzwald mit dem Ticket, wenn die nächste Bushaltestelle Kilometer weit weg ist und nur zweimal am Tag angefahren wird?
Umgekehrt: Wenn der Radpendler oder die Radpendlerin in der Stadt auf den Öffentlichen Nahverkehr umsteigt, bringt das der Umwelt gar nichts und überlastet nur die Systeme.
Bessere Modelle für nachhaltige Mobilität als das 9-Euro-Ticket
Homeoffice ist die beste Lösung, sagt das UBA. Der Ausbau des Öffentlichen-Nahverkehr-Angebots und dauerhaft günstige Preise könnten etwas bringen, meint die Deutsche Umwelthilfe (DUH).
Die Drei-Monats-Beruhigungspille 9-Euro-Ticket füllt im Zweifel nur am Wochenende die Busse und Bahnen mit Ausflüglern.