Angela Merkel (CDU) zeigt in ihrer Neujahrsansprache Mitgefühl für diejenigen, die mit einem großen Verlust umgehen müssen oder unter Covid-19 leiden: Sie könne nur ahnen, wie bitter es sich anfühlen müsse für jene, die wegen Corona um einen Menschen trauerten oder mit den Nachwirkungen einer Erkrankung zu kämpfen hätten - vor allem "wenn von einigen Unverbesserlichen das Virus bestritten und geleugnet wird", sagte sie.
"Verschwörungstheorien sind nicht nur unwahr und gefährlich, sie sind auch zynisch und grausam diesen Menschen gegenüber", sagte die Kanzlerin.
Die Pandemie ist "ein historischer Kraftakt"
Merkel nannte die Corona-Pandemie "eine politische, soziale, ökonomische Jahrhundertaufgabe", einen "historischen Kraftakt" und sprach von "schweren Zeiten für unser Land".
"Es wird noch eine ganze Zeit an uns allen liegen, wie wir durch diese Pandemie kommen. Der Winter ist und bleibt hart."
"Viele sind über sich hinausgewachsen"
2020 sei bestimmt gewesen von Sorge und Ungewissheit. Zugleich seien in diesem Jahr viele über sich hinausgewachsen, "ohne das an die große Glocke zu hängen", so Merkel.
Die Kanzlerin nannte als Vorbilder medizinisches Personal, Pflegekräfte, Beschäftigte in den Gesundheitsämtern und Angehörige der Bundeswehr.
"Unzählige Menschen haben dazu beigetragen, dass unser Leben trotz Pandemie weiter möglich war: in den Supermärkten und im Gütertransport, in den Postfilialen, in Bussen und Bahnen, auf den
Polizeiwachen, in den Schulen und Kitas, in den Kirchen, in den
Redaktionen.
Merkel zeigt ihre Dankbarkeit - und verbreitet Hoffnung
Sie sei "immer wieder dankbar dafür, wie diszipliniert die allermeisten Menschen ihre Masken tragen, wie sie sich um Abstand bemühen".
"Ich denke, ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Nie in den letzten 15 Jahren haben wir alle das alte Jahr als so schwer empfunden - und nie haben wir trotz aller Sorgen und mancher Skepsis mit so viel Hoffnung dem neuen Jahr entgegengesehen."