Mitmachaktion vom Naturschutzbund

NABU startet "Stunde der Gartenvögel" - das Zählen geht los

Stand

Von Autor/in Janina Schreiber, Jenny Beyen

Von Freitag bis Sonntag werden wieder deutschlandweit Vögel in Gärten und Parks gezählt. Laut Naturschutzbund (NABU) ist Mitmachen dieses Jahr für zwei Arten besonders wichtig.

Die Zugvögel sind zurück und es wird wieder gebrütet in unseren Dörfern und Städten. Um herauszufinden, welche Vögel bei uns wie häufig vertreten sind, ruft der Naturschutzbund (NABU) an diesem Wochenende wieder auf zur Mitmachaktion "Stunde der Gartenvögel". Diesmal liegt besonderes Augenmerk auf den Insektenfressern.

Daran ist die Amsel zu erkennen

Einen Vogel werden wohl alle Hobbyornithologen an diesem Wochenende beim Zählen entdecken, sagt Martin Rümmler vom NABU: die Amsel.

Die Männchen sind sehr schwarz befiedert und haben einen orangenen Schnabel, die Weibchen sind eher braun gehalten und man sieht sie oft auf Wiesen nach Würmern suchen.

NABU: Amsel trotzt tödlichem Virus

Die Amsel ist einer der häufigsten Gäste in unseren Gärten und Parks und deshalb zuverlässig auf den obersten Rängen bei der "Stunde der Gartenvögel".

Auch wenn Amseln zuletzt vermehrt vom für sie tödlichen Usutu-Virus geplagt wurden, geht es ihnen gut, sagt Ornitholge Rümmler: “Die Amsel ist in der Lage, das relativ schnell wieder auszugleichen. Weil sie mehrere Bruten im Jahr machen können, müssen wir uns noch keine Sorgen machen.“

Auch Baden-Württemberg setzt beim Zählen auf die Amsel

Der Umweltverband in Baden-Württemberg will dieses Jahr seinen Fokus bei der Zählung auch auf die Amsel richten. Auch hier hatten die Vögel mit dem Usutu-Virus zu kämpfen.

Im vergangenen Jahr hatten etwa 6.000 Menschen in Baden-Württemberg an der "Stunde der Gartenvögel" teilgenommen und gut 116.000 Vögel gemeldet.

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NABU sorgt sich um Schwalben

Spannender wird es beim Zählen der Schwalben. Die Mehlschwalbe erkennt man an einer weißen Unterseite und einer dunklen Oberseite. Die Kehle ist weiß und Schwanzansatz auf dem Rücken ist auch reinweiß.

Die Rauchschwalbe hat dagegen eine rotbraune Kehle und ist dunkel. Außerdem hat sie einen viel längeren Schwanzspieß.

Beide Schwalbenarten hatten es im Herbst auf ihrer Reise gen Süden in die Winterquartiere nicht leicht, sagt Martin Rümmler. Denn sie mussten wegen Starkregen pausieren. Viele könnten dabei gestorben sein.

Die Wetterlage ging damit einher, dass die Tiere durchnässt waren. Es war kühl, und wenn die Tiere schon geschwächt sind von vornherein, weil sie weniger Insekten gefunden haben, macht es sie anfälliger für solche Ereignisse.

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Rheinland-Pfalz sucht Feldlerchen & Co.

Auch in Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Mehl- und Rauchschwalben in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Bei Sperlingen und Feldlerchen hat die Zahl ebenfalls abgenommen.

Deutschlandweit hat sich die Zahl der Feldlerchen seit 1990 sogar fast halbiert. Gut geht es in Rheinland-Pfalz dagegen bisher den Blaumeisen, Kohlmeisen und Singdrosseln.

Ob das immer noch so ist, soll die Zählung am Wochenende zeigen. Im vergangenen Jahr hatten mehr als 2.800 Menschen in Rheinland-Pfalz an der "Stunde der Gartenvögel" teilgenommen und gut 63.000 Vögel gemeldet.

Vögel finden nur noch wenig Futter

Der Vogel des Jahres 2025, der Hausrotschwanz, hat auch Probleme: Ihm geht das Futter aus. Der kleine schwarz-graue Vogel mit dem leuchtend roten Schwanz gehört zu den Insektenfressern.

Genau davon gibt es in Deutschland immer weniger. Noch geht es dem Vogel des Jahres zwar gut, aber als typischer Gebäudebrüter läuft er in unseren aufgeräumten Städten Gefahr, zusätzlich bald in Wohnungsnot zu geraten.

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Wie funktioniert das Vogelzählen?

Egal ob im Garten, im Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus - wer mitmachen will, notiert eine Stunde lang von jeder Vogelart die höchste Anzahl, die gleichzeitig zu sehen ist. Die Beobachtungen werden dann online an den NABU gemeldet oder über die kostenlose NABU-Vogelwelt-App.

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