Martin Rupps (Foto: SWR, SWR/Kristina Schäfer)

Mit Videokameras gegen Müllsünder

Meinung: Wundersame Müllvermehrung

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Martin Rupps

Martin Rupps findet es gut, dass die Stadt Ludwigshafen Videokameras gegen Müllsünder einsetzt. Wer hier nach dem Schutz von Persönlichkeitsrechten ruft, darf ihn gern zu illegalen Müllhaufen begleiten.

In Mainz gibt es eine wundersame Müllvermehrung. Wer eine Matratze oder einen Stuhl an die Straße stellt, löst eine Müllwanderung aus. Andere Leute fahren Lattenroste, Elektrogeräte oder Autoreifen dorthin. Offenbar sinkt die Hemmschwelle zum illegalen Entsorgen, wenn eine andere bzw. ein anderer damit angefangen hat. Alle eint die unsoziale Annahme: Irgendwer wird das Zeug schon abholen. Irgendwann.

Umweltverschmutzung, illegale Entsorgung von Altreifen und Müll. (Foto: IMAGO, mhphoto)
Die Stadt Ludwigshafen setzt demnächst Videokameras gegen Müllsünder ein. Andere Städte und Gemeinden sollen folgen, meint Martin Rupps.

Versiffte Matratzen am Gehweg

Natürlich, ein paar Sachen kommen rasch weg, weil andere sie brauchen können oder als Schrott verwerten. Aber es bleibt immer etwas zurück. Ich finde eine versiffte Matratze am Gehweg unappetitlich. Noch mehr verstört mich die Geisteshaltung, die dahintersteht. Der Egoismus. Das Absterben eines gemeinschaftlichen Bewusstseins, das meines Erachtens jede funktionierende Gemeinschaft braucht.

Ich finde es gut, dass die Stadt Ludwigshafen demnächst Videokameras gegen Müllsünder einsetzt. Hoffentlich Mainz bald auch und viele weitere Städte. Wer hier nach dem Schutz von Persönlichkeitsrechten ruft, darf mich gern zu illegalen Müllhaufen begleiten.

Ludwigshafen

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