Aus einem SWR-Beitrag habe ich von der Initiative "Refill Deutschland" erfahren. Betreiber von Buch- oder Fahrradläden, aber auch Apotheken und Banken geben in ihren Räumen kostenlos Trinkwasser aus. Ich muss nicht erst ein Buch kaufen oder ein Medikament abholen, um mir eine mitgebrachte Flasche mit Wasser zu füllen. "Refill Deutschland" wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um Plastikflaschen zu sparen. Im Hitzesommer sorgt die Initiative für zusätzliche "Brunnen".

Aktion "Refill Deutschland"
Mich beeindruckt die Freundlichkeit, die der Angelegenheit zugrunde liegt: Wildfremde Menschen spenden Wasser an einem ungewöhnlichen Ort. Das müssten sie nicht, tun es aber. Die Geste macht mir erst bewusst, wie aufwändig es ist, den eigenen Trinkbedarf im Sommer zu decken. Und wie teuer gekauftes Wasser kommt, wenn man nicht zu No-Name-Produkten greift.
Ich würde nicht an den Wasserhahn in einer Buchhandlung gehen, um Geld zu sparen. Sondern weil ich in diesem Augenblick Durst habe und nichts zu trinken dabei. Der schöne Service wäre mir auch etwas wert. Beim nächsten Mal käme ich ohne Durst wieder, um ein Buch zu kaufen. Oder zwei.
Initiative "Refill Deutschland" Hitze in BW: Kostenloses Trinkwasser in vielen Läden
Eigentlich geht es der Initiative "Refill Deutschland" um den Umweltschutz. Doch bei der Hitze bietet sie einen zusätzlichen Mehrwert: kostenloses Trinkwasser zum Mitnehmen.
Den Gedanken, dass Freundlichkeit sexy wirkt, teilt Daniel Ohl vom Hotel- und Gaststättenverband Baden-Württemberg offenbar nicht. "Die Gastronomie lebt vom Verkauf von Speisen und Getränken und nicht dem Verschenken von Speisen und Getränken", so Ohl wörtlich gegenüber dem SWR. Ich kann nur für mich sprechen: Ich mag "meinen" Lieblingsitaliener für das, was er zubereitet. Aber mein Herz erreicht er mit den kleinen Überraschungen, die er gelegentlich bereithält.