Ähnlich wie ein Freibier-Angebot
Ich habe Wirtschaftsminister Habeck noch im Ohr: "Die Gasumlage ist die gerechtst möglichste Form." - Nicht nur, dass das grammatikalisch etwas schief ist. Das ganze Gesetz hat eine gewaltige Schräglage. Unten auf der Wippe sitzen die Gaskunden, deren Leben gerade durch hohe Gaspreise und diverse Umlagen immer schwerer wird. Leicht machen es sich auf der anderen Seite die Gashändler. Sie durften anmelden, wie viel Geld sie für drohende Verluste vom Staat brauchen. Da kann man in einer Kneipe auch fragen, ob einer ein kostenloses Bier will.
Aufwand mit Mehrwertsteuersenkung sparen können
Wir alle sind darauf angewiesen, dass nach Deutschland genügend Gas fliest. Nicht nur diejenigen die mit Gas heizen. Und deshalb wäre es fairer gewesen, den Unternehmen mit Steuergeld zu helfen. Und zwar nur denjenigen die wirklich systemrelevant sind. Schweizer Rohstoffhändler gehören da nicht dazu. Dann hätte man sich auch den ganzen Aufwand mit der Mehrwertsteuersenkung gespart, Denn jetzt passiert ja folgendes: Aus der rechten Tasche zieht man uns die Gasumlage und steckt uns das Geld in der linke Tasche wieder zu – durch die Mehrwertsteuersenkung.
Übergewinnsteuer angeblich zu kompliziert
Was mich aber richtig ärgert. Unternehmen, die gerade mit dem Verkauf von Öl oder Gas viel Geld verdienen, müssen immer noch keinen höheren Beitrag leisten. Zu kompliziert - Eingriff in den Markt: So lauten die Argumente gegen die sogenannte Übergewinnsteuer. Aber den Kunden eine umständliche und ungerechte Gasumlage aufzubrummen, damit hat die Regierung kein Problem.
Helfen wie in der Coronakrise
Die schlampig umgesetzte Gasumlage geht auf das Konto von Wirtschaftsminister Habeck. Er will jetzt nachbessern. Doch besser wäre sie ganz abzuschaffen. Und den Unternehmen, die es wirklich nötig haben, direkt zu helfen – wie bei der Coronakrise. Denn die am gerechtesten mögliche Form ist die Gasumlage ganz sicher nicht.