Die Bistümer Mainz, Trier, Speyer und Limburg wollen ein Drittel bis die Hälfte ihrer Immobilien verkaufen. Mit dem Geld sollen zum Beispiel moderne Heizungen für Kirchen bezahlt werden. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Evangelische Kirche in der Pfalz will sich von einem Teil ihres Immobilienvermögens trennen, wie Oberkirchenrat Markus Jäckle im SWR-Gespräch bestätigte.

Die Schöpfung zu bewahren, sagt Jäckle als zuständiger Dezernent für den Klimaschutz, sei der Kirche "als Auftrag ins Herz geschrieben". Schwülstig aufblasen muss man, meine ich, den ökologischen Ehrgeiz der Kirchen nicht. Nur die vier Grundrechenarten anwenden. Die Mitgliederzahlen der Katholischen und Evangelischen Kirche sind schon vor der Energiekrise geschrumpft, während die Personal- und Verwaltungskosten gleich blieben oder stiegen. Höhere Energiekosten scheinen mir mehr ein Vorwand als der Anlass zu sein, dass die Kirchen jetzt zum Ausverkauf blasen.
Im Bistum Mainz ist er längst im Gang. Auf dem Gelände des ersten Deutschen Katholikentags nach dem Zweiten Weltkrieg stehen das originale Holzkreuz - und ein Dutzend Bungalows. Das Bistum hat die renommierte Bildungsstätte daneben gleich mitverkauft. Damit einher geht der Rückzug aus Trägerschaften bei Mainzer Kitas und Schulen.
Bistümer Mainz, Trier, Limburg Steigende Energiekosten zwingen katholische Kirche zum Handeln
Die Bistümer mit ihren Jahrhunderte alten Kirchen sowie Pfarr- und Gemeindehäusern stellt die Energiekrise vor besondere Herausforderungen. So gehen Kirchen in Rheinland-Pfalz damit um.
Ich finde es gut, dass eine Kirche, wenn sie denn fast niemand mehr besucht, wenigstens bewohnt wird. Der Rückzug aus sozialer Verantwortung wirft für mich die Frage auf, ob gleichzeitig nicht auch die lukrativen Privilegien der Kirchen - sie zahlen zum Beispiel keine Erbschaftssteuer - auf den Prüfstand gehören.