Probleme beim Einloggen, die Software langsamer als üblich: Viele Nutzerinnen und Nutzer der Steuersoftware ELSTER berichten derzeit von Problemen. Diese hat jetzt auch der Betreiber des Steuerportals eingeräumt. „Aufgrund des enormen Interesses an den Formularen zur Grundsteuerreform kommt es aktuell zu Einschränkungen“, heißt es seit heute Morgen auf der Elster-Plattform. Auf SWR-Nachfrage teilte die zuständige Behörde mit, dass am vergangenen Wochenende 100.000 Menschen zeitgleich versucht hätten, auf die Seite von Elster zuzugreifen. Dadurch seien die Server überlastet gewesen. Man arbeite aber bereits an einer Lösung.
Zu viele Immobilienbesitzer wollen gleichzeitig Eingaben machen
Ursache der Probleme ist die Grundsteuerreform: Ab 2025 soll die neue Grundsteuer gelten. Um sie zu berechnen, müssen bereits in diesem Jahr Millionen Wohnungs- und Grundstückbesitzerinnen und -Besitzer eine zusätzliche Grundsteuererklärung abgeben. Etwa mit Daten wie Flurnummer des Grundstücks oder Baujahr des Hauses. Seit Anfang Juli können die Eingaben gemacht werden, in aller Regel soll das über Elster stattfinden. In Härtefällen, etwa wenn ältere Wohnungsbesitzer keinen Computer haben, kann die Steuererklärung auch in Papierform erledigt werden.
Es gibt eine Alternative zu ELSTER
In Rheinland-Pfalz gibt es eine weitere Möglichkeit: Hier wie in zehn weiteren Bundesländern können Privatleute die Daten über ein eigens hierfür entwickeltes Portal übermitteln, über die Seite Grundsteuererklärung für Privateigentum.de. Allerdings steht dieses Portal nur Menschen offen, die noch keinen ELSTER-Account haben. Für Baden-Württemberg ist die Anwendung bislang nicht vorgesehen.
Datenbank für Bodenrichtwerte in BW noch unvollständig
Außerdem stehen Baden-Württemberger noch vor einem weiteren Problem: Sie müssen für die Berechnung der neuen Grundsteuer den sogenannten Bodenrichtwert angeben. Dieser sollte eigentlich online abrufbar sein unter dem zentralen Bodenrichtwertinformationssystem BORIS-BW. Tatsächlich weist die Karte aber noch viele weiße Flecken auf, für etliche Orte in Baden-Württemberg stehen noch keine Bodenrichtwerte zur Verfügung. Die zuständige Oberfinanzdirektion Karlsruhe konnte auf Anfrage noch nicht mitteilen, bis wann die Daten verfügbar sein werden.