Wenn Handwerksfirmen über Monate keine neuen Aufträge annehmen können, die Mitarbeitenden in der Pflege sich kaputt schuften, die Kinderbetreuung in den Kitas dauerhaft auf Kante genäht ist, Reisewillige stundenlang an der Gepäckabfertigung im Flughafen warten müssen oder Hungrige vor verschlossenen Restauranttüren stehen, hat all das eine gemeinsame Ursache: der Mangel an Fachkräften hierzulande. Die Folgen betreffen uns alle. Dass zusätzliche Arbeitskräfte dringend nötig sind, ist unübersehbar geworden.
Darum ist es gut und richtig, dass die FDP jetzt Vorschläge auf den Tisch gelegt hat, um die Einwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Demnach sollen unter anderem ausländische Bildungs- und Berufsabschlüsse schneller anerkannt, die Deutschförderung ausgebaut und bürokratische Hürden gesenkt werden. Außerdem schlägt sie vor, Englisch als weitere Verwaltungssprache in den Behörden einzuführen. All das sind meines Erachtens sinnvolle Schritte, ausländischen Arbeitskräften das Ankommen und Bleiben in Deutschland einfacher zu machen.
Nicht begeistert von den Vorschlägen ist der Deutsche Beamtenbund. Er hält es für einen „Mehraufwand“, der nicht „zielführend“ sei, in den Behörden künftig auch in Englisch kommunizieren zu können. Gegenwind ist auch aus jener politischen Richtung zu erwarten, die Ausländerinnen und Ausländer grundsätzlich für ein Problem hält. In unser aller Interesse hoffe ich dagegen, dass sich die FDP in dieser Sache durchsetzt. Schließlich sind die oben beschriebenen Zustände ganz gewiss nicht „zielführend“ und wirklich ein Problem.