Frauen arbeiten dieses Jahr in Deutschland bis zum 7. März "umsonst": Das hat das Statische Bundesamt ausgerechnet. Denn Frauen verdienen im Bundesdurchschnitt 18 Prozent weniger als Männer. Auf diese Ungleichbehandlung macht weltweit der "Equal Pay Day" aufmerksam. Je nach Entwicklung der Lohnlücke fällt der Tag jedes Jahr auf ein anderes Datum.
Baden-Württemberg mit Bremen an letzter Stelle
Laut Daten des Statistischen Landesamtes in Stuttgart verdiente ein Mann in Baden-Württemberg vergangenes Jahr durchschnittlich gut 25 Euro pro Stunde. Eine Frau hingegen nur etwas mehr als 19,50 Euro – das sind 22 Prozent weniger. Damit ist der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied (Gender Pay Gap) weiterhin in Baden-Württemberg am höchsten. Allerdings liegt das Bundesland diesmal nicht allein an letzter Stelle wie vergangenes Jahr, sondern teilt sich den Platz mit dem Stadtstaat Bremen. Und Baden-Württemberg hat sich sogar leicht verbessert. 2021 lag die Lücke bei 23 Prozent.
Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein bei den alten Bundesländern vorne
Für den Gender Pay Gap werden alle Bruttoverdienste von Männern und Frauen addiert. In Rheinland-Pfalz ist die Gehaltslücke kleiner als im Bundesschnitt. Demnach verdiente ein Mann in dem Bundesland im vergangenen Jahr durchschnittlich fast 22,50 Euro pro Stunde. Eine Frau hingegen nur gut 19 Euro – das sind 15 Prozent weniger. Ähnlich waren die Werte auch im Vorjahr.
"Bereinigter" Gender Pay Gap bei 6 Prozent
Gründe für die Gehaltslücke liegen unter anderem darin, dass Frauen häufiger in schlechter bezahlten Berufen arbeiten. Zum Beispiel in der Pflege, als Verkäuferinnen im Einzelhandel oder in der Gebäudereinigung. Daneben haben Frauen seltener Führungspositionen. Und sie arbeiten fast zehnmal häufiger in Teilzeit als Männer. Rechnet man diese Faktoren raus, verdienen Frauen und Männer aber immer noch unterschiedlich viel: Frauen bekommen bei vergleichbaren Tätigkeiten bis zu 6 Prozent weniger Geld, so das Statistische Bundesamt.