Waldbrandgefahr steigt

Das macht die Dürre im Frühjahr 2025 mit der Natur

Stand

Von Autor/in Susanne Henn

Es regnet zu wenig. Die Böden sind trocken. Die Waldbrandgefahr steigt. Dafür fühlt sich der Spargel wohl und die Schnecken vertreibt es. Das ist wichtig, über Dürre zu wissen.

In den letzten zwei Monaten hat es bei uns deutlich zu wenig geregnet. Im März etwa fiel deutschlandweit nur ein Fünftel so viel Regen wie üblich.

Das war auch in Rheinland-Pfalz so. Baden-Württemberg kam mit etwa einem Drittel der sonst üblichen Regenmenge ein wenig besser davon. Aber auch hier ist es viel zu trocken. Fachleute vom "Deutschen Dürremonitor" sprechen bereits von einer "Dürreperiode".

Dürre im Südwesten macht sich wieder bemerkbar

Die meisten von uns merken davon im Alltag aber noch wenig, denn nur wenige sehnen sich jetzt schon nach Abkühlung durch Regen. Und die Zeit, in der der Garten jeden Tag gegossen werden muss, hat auch noch nicht begonnen.

Aber es gibt bereits erste Effekte durch die anhaltende Trockenheit.

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Regnet es wenig, steigt die Waldbrandgefahr

Wenn das Thermometer im Südwesten zum ersten Mal über 20 Grad steigt, beginnt für viele Menschen damit auch die Grillsaison. Doch wer geplant hat, im Wald anzugrillen, muss sich einen Alternativplan überlegen.

Denn die Waldbrandgefahr ist Anfang April 2025 flächendeckend auf Stufe Drei gestiegen, in einigen Regionen im Südwesten sogar auf Stufe Vier. Das heißt: Im Wald darf nicht gegrillt werden, auch nicht an offiziellen Feuerstellen oder Grillplätzen.

Und das gilt übrigens auch für Menschen, deren Grundstücke an einen Wald grenzen - auch sie dürfen, solange Stufe Drei gilt, in ihrem Garten kein Feuer machen, also auch nicht grillen.

Ein Waldbrand im Wald bei Bad Bergzabern.
Wenn es wenig regnet, steigt die Gefahr von Waldbränden.

Waldbrandgefahr im Frühling am höchsten

Die meisten Menschen verbinden mit dem Thema Waldbrandgefahr eher die heißen Sommermonate. Tatsächlich aber entstehen zwei Drittel der Waldbrände in Deutschland im Frühling.

Das liegt vor allem daran, dass die Bäume noch kaum Blätter haben und die Sonne ungehindert auf den Boden scheinen kann. Dort liegen aber jede Menge trockene Blätter und Äste, die sich leicht entzünden können. Allerdings kann schon ein einziger regnerischer Tag dafür sorgen, dass die Gefahr wieder spürbar sinkt.

Spargelernte ist von der Dürre (noch) nicht betroffen

Obwohl deutscher Spargel schon seit Ende März 2025 auf dem Markt und in deutschen Supermärkten zu haben ist, ist der offizielle Anstich erst am 10. April. Für die Spargelbauern ist die Trockenheit bisher kein Problem, denn Spargel wächst ohnehin am besten auf eher sandigen Böden, die das Wasser nicht gut halten können.

Deshalb muss das edle Gemüse regelmäßig in Maßen bewässert werden. Für die Spargelbauer ist eher zu viel Regen ein Problem, denn wenn die Böden zu feucht sind und der Spargel quasi im Wasser steht, wächst er schlecht. Er hat es lieber warm.

Symbolbild: frisch gestochenen Spargel
Der erste Spargel ist gestochen. Er mag es warm und trocken.

Wetterbedingungen sind für Nacktschnecken eher ungünstig

Im Sommer vergangenen Jahres wurden viele Gartenbesitzer von einer wahren Schneckenplage heimgesucht. Vor allem Nacktschnecken fraßen Salat und Gemüse, bevor die Sachen geerntet werden konnten.

Ob in diesem Sommer Ähnliches droht, lässt sich noch nicht sagen, denn es hängt auch davon ab, wie viel Regen in den nächsten Monaten fällt.

Aber: Schnecken vermehren sich besonders gut, wenn es feucht ist. Dafür waren bisher die Bedingungen schlecht und auch für die nächsten zwei Wochen werden keine größeren Regenfälle vorhergesagt.

Deshalb bleiben viele Nacktschnecken länger im Boden, sie vermehren sich später und langsamer. Und die jungen Schnecken sterben bei Trockenheit schneller.

Die Chancen steigen daher, dass es in diesem Sommer nicht so viele Nacktschnecken geben wird wie im letzten Jahr. Gute Nachrichten also für Hobbygärtnerinnen und -gärtner.

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