"Das Virus holt man sich nicht auf der Piste", betonte die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger von der ÖVP im SWR. Ein Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus gebe es allerdings, wenn die Menschen danach - zum Beispiel beim Après-Ski - zusammensäßen. Das werde es in Österreich aber nicht geben, so die Ministerin. Zusammen mit den Liftbetreibern habe man Konzepte entwickelt, wie größere Menschenansammlungen beim Ein- und Aussteigen aus Gondeln und Liften vermieden werden könnten. 85 Prozent der Lifte in Österreich hätten keine Abdeckung. Hier gebe es deshalb kein Ansteckungsrisiko, so die Ministerin.
Massentests in Österreich nach Südtiroler Vorbild
Südtiriol habe es mit seinen Corona-Massentests vorgemacht; Österreich werde damit jetzt nachziehen, sagt Köstinger. "Wir haben in anderen Ländern gesehen, dass das sehr gut funktioniert, weil man einzelne Infizierte sehr schnell herausfindet." So könne man anschließend behutsam wieder "hochfahren". Den harten Lockdown, den es in Österreich derzeit gebe, werde man Anfang Dezember beenden.
"Wir lassen uns nichts vorschreiben"
Österreich sei sehr stark vom Tourismus abhängig, sagt die Ministerin. 15 Prozent der Wirtschaftsleistung kämen aus der Urlaubsbranche: "Wir haben 750.000 Beschäftigte, die ihre Lebensgrundlage aus Tourismusberufen erwirtschaften", so Köstinger.
Die Ministerin stellte im Interview klar, dass sich Österreich nicht vorschreiben lasse, was in diesem Winter zu tun sei. "Wir schreiben ja auch den Franzosen nicht vor, wann sie den Louvre wieder öffnen". Man müsse "die Kirche im Dorf" lassen, sagte Köstinger. Deutschland verwechsele bei seinen Forderungen offenbar Après-Ski mit Wintersport.