Ein Mitarbeiter der Daimler AG steckt während eines Fototermins im Rahmen der Bilanz-Presskonferenz der Daimler Truck AG einen Ladestecker in einen elektrisch angetriebenen Mercedes-Benz eActros. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marijan Murat)

Lkw-Hersteller zieht erste Bilanz

Daimler Truck trotz Ukraine-Krieg optimistisch fürs laufende Jahr

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Christof Gaißmayer, Aktuelle Wirtschaft

Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck in Leinfelden-Echterdingen geht trotz des Ukraine-Kriegs und Problemen mit der Chipversorgung selbstbewusst in sein erstes eigenständiges Jahr.

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck will die Produktion in diesem Jahr auf über eine halbe Million Fahrzeuge steigern. Trotz des Kriegs in der Ukraine und der anhaltenden Corona-Pandemie erwartet Daimler Truck 2022 ein deutliches Wachstum. Entsprechend prognostiziert der Konzern bei der Präsentation seiner Unternehmensbilanz einen Anstieg beim Umsatz von aktuell 40 auf bis zu 47 Milliarden Euro in diesem Jahr. Auch der Gewinn soll deutlich steigen.

Keine größeren Einbußen durch Ukraine-Krieg und Corona erwartet

Daimler Truck geht davon aus, dass weder die Corona-Pandemie noch der Krieg in der Ukraine negative Auswirkungen auf die generelle Marktentwicklung bei Nutzfahrzeugen haben werden. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den wichtigsten Märkten Nordamerika und Europa normalisierten sich weiter, so das Unternehmen. Außerdem rechnet Daimler Truck durch den Ukraine-Krieg nicht mit signifikanten Störungen in der Lieferkette, die die Fahrzeugproduktion beeinträchtigen könnten.

Russlandgeschäft wurde komplett eingestellt

Das Russlandgeschäft hat der Nutzfahrzeughersteller bis auf weiteres vollständig ausgesetzt. Daimler Truck hatte lange mit dem russischen Hersteller Kamaz kooperiert und Teile für Fahrzeuge geliefert. In früheren Verträgen war festgelegt worden, dass diese nur für eine zivile Nutzung bestimmt sind. Die Produktion im gemeinsamen Werk von Daimler Truck und Kamaz in der autonomen russischen Republik Tatarstan steht nun erst einmal still.

Martin Daum, Vorstandsvorsitzender der Daimler Truck AG, spricht während des Börsengangs des Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)
Das Management um Daimler Truck-Chef Martin Daum rechnet damit, dass die Lieferketten des Unternehmens durch den Ukraine-Krieg nicht "signifikant" beeinflusst werden.

Daimler Truck erhöht Preise kräftig

Die steigenden Rohstoff- und Energiepreise will Daimler Truck über Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben. Die Preise für Lkw seien deutlich erhöht worden und könnten weiter steigen, wenn die Kosten weiter anziehen sollten, erklärte Vorstandschef Martin Daum am Donnerstag. Finanzchef Jochen Götz ergänzte, es habe nur wenige Stornierungen gegeben nach deutlichen Preiserhöhungen. "Das unterstreicht, wie stark die Nachfrage ist und der Bedarf an Trucks." Daimler Truck sei in diesem Jahr ausverkauft, so Konzernchef Daum.

Sehr gute Auslastung des größten LKW-Werks Wörth

In den Werken fahre man mit Blick auf die Produktion derzeit einen Stotterbetrieb, hieß es - auch im größten Werk im rheinland-pfälzischen Wörth. Der für den Standort zuständige Manager Andreas Bachhofer, sagte dem SWR, Wörth sei aktuell sehr gut ausgelastet. Mit Blick auf den Teilmangel erklärte er weiter, man arbeite intensiv daran die Lieferketten abzusichern. Der LKW-Hersteller geht aber derzeit davon aus, dass sich der Halbleitermangel in den kommenden Monaten entschärfen wird.

Erste eigenständige Bilanz der einstigen Daimler-Sparte

"Wir sind fest entschlossen, unser erstes Jahr als eigenständiges Unternehmen zu einem erfolgreichen Jahr für Daimler Truck zu machen", so Daum. Ende vergangenen Jahres ging Daimler Truck aus der Aufspaltung des Daimler-Konzerns als eigenständige Aktiengesellschaft hervor. Vergangenes Jahr konnte Daimler Truck mit Stammsitz in Leinfelden-Echterdingen einen Gewinn von rund 2,3 Milliarden Euro erreichen. Im Jahr zuvor hatte das Unternehmen wegen der Corona-Pandemie noch rote Zahlen geschrieben.

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