Ganz Europa ist fast schon in Panik wegen der neuen, mutierten Variante des Corona-Virus, die gerade Großbritannien im Griff hat. Angeblich soll sie einen leichteren Krankheitsverlauf auslösen, aber deutlich ansteckender sein. Klar bestätigt sind diese Annahmen bisher nicht.
Was bedeutet die Virus-Variante für die Impfstoffe?
Im SWR wies der Strukturbiologe Engel darauf hin, dass Mutationen nicht bedeuten, "dass das gesamt Virus sich verändert, sondern dass kleine Teile des Virus sich verändern können."
Als Beispiel nannte er das so genannte Spike-Protein, mit dem das Sars-CoV-2-Virus an menschlichen Zellen andockt. Dagegen wirken die aktuellen Impfstoffe. Eine Mutation würde bedeuten, dass eines von circa 1.300 Teilen dieses Spike-Proteins ausgetauscht würde. Der Rest bleibe identisch.
"Wenn es also einen Antikörper gibt, der dagegen wirkt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er trotzdem noch funktioniert", so Engel. Außerdem würden in der Regel durch die Impfung "mehrere Antikörper gegen verschiedene Stellen auf demselben Protein gebildet, die zur Immunität beitragen."
Muss wegen der Mutationen regelmäßig geimpft werden?
Mutationen könnten auch an anderen Stellen des Virus auftreten. Diese würden dann für die Immunantwort "keine Rolle spielen.“
Für eine Einschätzung, ob die Impfung gegen das Corona-Virus wegen stärkerer Mutationen regelmäßig angepasst werden muss, ähnlich wie die Grippe-Impfung, sei es allerdings noch zu früh. Was die aktuellen Impfungen angeht, ist Engel "zuversichtlich", dass sie wie geplant wirken.