Weihnachten und Silvester stehen vor der Tür - und werden vom Coronavirus freudig begrüßt. Diese Kombination ist ziemlich ungünstig und sorgt dafür, dass die Damen und Herren, die über die Anti-Corona-Maßnahmen zu entscheiden haben, in den Nesseln sitzen - so wie am Mittwoch die Ministerpräsident*innen der Länder und die Bundeskanzlerin.
In Trier scheint sich die Weihnachtsvorfreude in Grenzen zu halten:
Sie wollen ihren Wählerinnen und Wählern das "Fest der Liebe" und den Jahreswechsel nicht mit Verboten vermiesen und wissen doch, dass jede Weihnachts- und Silvesterfeier das Potential hat, zur unfreiwilligen Corona-Party zu werden. Unter diesen Umständen haben sich die Länderchefs nun auf einen Kompromiss geeinigt, der niemanden wirklich glücklich mahen kann.
Demnach wollen sie die Corona-Regeln erstmal verschärfen, um sie dann zwischen dem 23. Dezember und 1. Januar wieder zu lockern. Allerdings werden besagte Regeln auch im gelockerten Zustand einschneidend genug sein, um Weihnachten und Silvester so werden zu lassen, wie das ganze Jahr 2020 war: Von Corona dominiert.
Damit sitzen wir dann alle in den Nesseln. Denn die Stimmung wird sicher nicht festlicher, wenn der Staat ein Wörtchen mitzureden hat, wie wir zu feiern haben und wie nicht. Oder wenn wir uns fragen müssen, ob wir uns gerade gegenseitig anstecken. Oder wer von den Mitfeiernden womöglich zur Risikogruppe gehört.
Ich freue mich schon sehr auf das nächste Fest, das ganz ohne Corona und ohne Staat auskommt. Ostern 2022 vielleicht.