Der Vorschlag der Ständigen Impfkommission (Stiko) sieht vor, dass zuerst zwei Gruppen gegen das Coronavirus geimpft werden sollen: Zum einen Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen sowie Menschen über 80 Jahre, zum anderen das Personal, das sich um diese Gruppen kümmert.
Dazu zählen Mitarbeiter in Notaufnahmen, Pflegeheimen, in der Betreuung von Corona-Patienten sowie medizinisches Personal mit engem Kontakt zu Risikogruppen.
Über die Empfehlungen der Impfkommission berichtet Berlin-Korrespondentin Birthe Sönnichsen im Audio:
Corona-Impfung: 8,6 Millionen Menschen haben Vorrang
Diese beiden Gruppen, die bei den Impfungen bevorzugt behandelt werden sollen, umfassen dem Papier zufolge 8,6 Millionen Menschen. In einem zweiten Schritt sollen dann 75 bis 80-Jährigen geimpft werden sowie das Personal und die Bewohner von Demenzeinrichtungen.
Die Länder und medizinische Fachgesellschaften haben nun bis Donnerstag Zeit, Stellung zu den Vorschlägen der Impfkommission zu nehmen. Im Anschluss will das Gesundheitsministerium eine entsprechende Rechtsverordnung erstellen. Die Stiko hat diesen Vorschlag ausgearbeitet, weil es zu Beginn nicht genug Impfstoff für alle geben wird, die sich impfen lassen wollen.
Stiftung Patientenschutz kritisiert Impfkommission
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert, dass bei den Empfehlungen der Stiko eine klare Prioritätensetzung fehle. Vorstand Eugen Brysch sagte, über acht Millionen Menschen scheinbar gleichberechtigt auf Nummer eins zu setzen, könne nicht funktionieren.