Der Bundestag debattiert am Mittwoch über die Einführung einer Corona-Impfpflicht. Um es vorwegzunehmen: Ich bin für eine Impfpflicht, die von mir aus besser gestern als morgen in Kraft treten sollte. Und ich bin ein großer Fan unseres demokratischen Systems.

Ähnlich wie bei der Organspende oder Sterbehilfe sollen auch beim Thema Impfpflicht Anträge im Bundestag ohne Fraktionszwang vorbereitet und darüber abgestimmt werden. So haben sich bereits mehrere parteiübergreifende Gruppen für verschiedene Ansätze ausgesprochen. Zwei Modelle kristallisieren sich dabei als Favoriten heraus: Impfpflicht für alle Ü18- oder für alle Ü50-Jährigen. Drittes Modell: keine Impfpflicht. Und eventuell kommt noch ein viertes Überraschungsmodell hinzu.
Damit werden die unterschiedlichen Meinungen in der Gesellschaft zur Impfpflicht sehr gut von den Damen und Herren Abgeordneten im deutschen Bundestag abgebildet. Eine große Mehrheit ist für die Einführung der Impfpflicht, eine Minderheit lehnt das Vorhaben komplett ab.
Anzukreiden ist unseren Politiker aus meiner Sicht allerdings, dass sie so lange gewartet haben, um sich ernsthaft dem Thema zu widmen. Eine Einführung der Corona-Impfpflicht wird nun erst im Sommer möglich sein. Den langen debattenreichen Weg, den sie jetzt einschlagen, finde ich aber richtig und wichtig.