Bundestagswahl 2025

Wahlkreis Mainz – die Ausgangslage

Stand

Von Autor/in Rabea Amri

Elf Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich im Wahlkreis Mainz um das Direktmandat. Bei der Bundestagswahl 2021 setzte sich Daniel Baldy (SPD) knapp gegen CDU-Kandidatin Ursula Groden-Kranich durch.

Von Johannes Gutenberg, rheinhessischem Wein und Mainz 05 über die wirtschaftlichen Erfolge großer Pharma-Unternehmen bis hin zu Flussgeschichten von Rhein und Nahe: Das sind nur einige der Schlagworte, die den Wahlkreis Mainz ausmachen.

Neue Nummer für Wahlkreis Mainz

Am Zuschnitt des Wahlkreises hat sich seit der vergangenen Bundestagswahl nichts verändert – er hat lediglich eine neue Nummer bekommen. Aus Wahlkreis 205 wurde Wahlkreis 204. Neben den Städten Mainz, Bingen, Ingelheim und der Gemeinde Budenheim gehören auch die drei Verbandsgemeinden Gau-Algesheim, Nieder-Olm und Rhein-Nahe zum Wahlkreis Mainz.

SPD will den Wahlkreis mit Baldy erneut gewinnen

Seit der letzten Bundestagswahl wird der Wahlkreis vom SPD-Abgeordneten Daniel Baldy in Berlin vertreten. Baldy hatte 2021 etwas überraschend mit 24,9 % gegen Ursula Groden-Kranich von der CDU (23,6 %) gewonnen. Der 30-jährige Lehrer will nun ein zweites Mal das Direktmandat für seine Partei holen.

Will zurück in den Bundestag: Ursula Groden-Kranich

Auch Ursula Groden-Kranich hat schon Berlin-Erfahrung, und zwar nicht wenig. Die CDU-Politikerin saß ganze acht Jahre lang - von 2013 bis 2021 - für den Wahlkreis Mainz im Bundestag, bis sie das Direktmandat bei der vergangenen Bundestagswahl verlor. Da sie es auch über die Landesliste der CDU nicht schaffte, musste sie Berlin zunächst den Rücken kehren. Jetzt will die 59-Jährige, die seit vielen Jahren im Mainzer Stadtrat sitzt, wieder zurück in den Bundestag.

Ein Wahlplakat von Ursula Groden-Kranich an einem Baum in der Kaiserstraße in Mainz, an einem Baum dahinter ein Plakat von Daniel Baldy.
Ursula Groden-Kranich (CDU) und Daniel Baldy (SPD) wollen beide das Direktmandat im Wahlkreis 204 holen.

Tabea Rößner kandidiert nicht mehr

Bei den Grünen gibt es bei dieser Bundestagswahl im Wahlkreis Mainz einen großen Einschnitt: 16 Jahre saß Tabea Rößner für ihre Partei im Bundestag, zog immer wieder über die Landesliste ein, dreimal als Spitzenkandidatin. Jetzt wird sie sich aus der Politik verabschieden. Für das Direktmandat haben die Grünen daher Thorsten Becherer nominiert. Der 47-jährige Ingenieur arbeitet zurzeit als Manager in der Papier-Industrie.

Berges statt Münzenmeier für die AfD

Auch die AfD geht mit einem neuen Kandidaten im Wahlkreis Mainz an den Start. Sebastian Münzenmeier ist seit 2017 Mitglied des Bundestags. Dieses Mal tritt er aber im Wahlkreis Kaiserslautern an, weil er sich dort bessere Chancen erhofft. An seiner Stelle bewirbt sich der 42-jährige Fachinformatiker Patric Berges für das Direktmandat.

Insgesamt elf Kandidierende kämpfen um Erststimme

Auf dem Wahlzettel für den Wahlkreis Mainz stehen am 23. Februar außerdem David Dietz (FDP), Thomas Müller (FREIE WÄHLER), Gerhard Trabert (Die Linke), Dirk Augstein (Die PARTEI), Luca Loreen Kraft (Volt), Lukas Leinen (ÖDP) und Stephan Falk (Bündnis Sahra Wagenknecht).

Neues Wahlrecht könnte Folgen für Wahlkreis haben

Ob es der gewählte Direktkandidat oder die Kandidatin am Ende aber überhaupt in den Bundestag schafft, ist zurzeit noch unklar. Durch die Wahlrechtsreform ziehen die Wahlkreisgewinner und -gewinnerinnen nicht mehr automatisch in den Bundestag ein, da Überhangmandate abgeschafft wurden. Jede Partei erhält nur noch so viele Sitze im Bundestag, wie ihr gemäß der abgegebenen Zweitstimmen zustehen.

Baldy und Groden-Kranich schneiden im Landesvergleich schwach ab

Sollte eine Partei weniger Sitze erhalten, als sie Direktmandate gewonnen hat, gehen die Wahlkreisgewinner mit den schlechtesten Ergebnissen in ihrem Wahlkreis leer aus. Mit Blick auf die vergangene Bundestagswahl könnte es da für den Wahlkreis Mainz eng werden: Sowohl Daniel Baldy von der SPD als auch Ursula Groden-Kranich von der CDU erzielten im Vergleich zu ihren Parteikollegen im Land eher schwache Ergebnisse.

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Rabea Amri