Der Wahlkreis 210 Südpfalz grenzt an Frankreich und lebt auch von den Beziehungen zum benachbarten Baden-Württemberg und im speziellen zur Region Karlsruhe.
Politische Ausgangslage im Wahlkreis Südpfalz
Weinbau und Tourismus spielen eine große Rolle, Gemüse und Tabak werden hier angebaut, aber auch viele mittelständische Unternehmen haben hier ihren Sitz. Und in Wörth ist mit dem Daimler-Truck-Werk einer der größten Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz beheimatet. Rund 10.000 Menschen arbeiten dort im größten LKW-Montagewerk der Welt.

Mittendrin im Wahlkreis liegt die Universitätsstadt Landau, die stetig wächst. Und im Landkreis Südliche Weinstraße dominieren Weinbau und Pfälzerwald. Wohingegen der Rhein den Landkreis Germersheim prägt, mit seinen Rheinauen, dem Bienwald und Baggerseen.
Themen im Wahlkreis Südpfalz
Vor allem im Landkreis Germersheim ist Migration ein Thema. Und in den letzten Wochen und Monaten rücken Wirtschaftsthemen in der gesamten Südpfalz in den Vordergrund: Viele Jobs im Bereich der Automobilzulieferer sind bedroht oder werden gestrichen, wie etwa bei Eberspächer in Herxheim oder bei Ronal in Landau. Hinzu kommt – vor allem in Landau – der Mangel an bezahlbaren Wohnungen.

Was die Energieversorgung angeht, laufen in der Südpfalz Geothermie-Projekte, mit teilweise großen Problemen im laufenden Betrieb. Es sind auch noch weitere geplant. Und der Verkehr ist natürlich auch ein Dauerthema: Die zweite Rheinbrücke bei Wörth kommt nicht voran und auch beim Ausbau der B10 gibt es Fragezeichen.
Das Direktmandat im Wahlkreis Südpfalz
Bis zur Bundestagswahl 2021 ging das Direktmandat in der Südpfalz immer an die CDU. Dann schaffte SPD-Kandidat Thomas Hitschler den Wechsel und setzte sich gegen Thomas Gebhart von der Union durch – hauchdünn, mit wenigen Stimmen Vorsprung. Thomas Hitschler ist aktuell noch Staatssekretär im Verteidigungsministerium, tritt allerdings diesmal aus familiären Gründen nicht mehr an. Gut möglich, dass der Wahlkreis von der CDU zurückerobert wird.
Nach der Bundestagswahl 2021 war die Südpfalz durch außergewöhnlich viele Bundestagsabgeordnete vertreten. Neben dem direkt gewählten Thomas Hitschler saßen fünf weitere Abgeordnete aus der Südpfalz im Bundestag, darunter der noch amtierende Bundesverkehrsminister Volker Wissing (ehemals FDP).
Die Kandidatinnen und Kandidaten im Überblick
SPD:
Yildiz Härtel aus Edesheim, geboren 1966, folgt in der Südpfalz als Kandidatin auf Thomas Hitschler und war zuletzt in dessen Abgeordnetenbüro tätig. Bei der Bundestagswahl landete sie mit 19,2 Prozent der Erststimmen knapp hinter der AfD auf Platz 3.
CDU:
Thomas Gebhart aus Jockgrim, geboren 1971, sitzt bereits im Bundestag und ist zuständig für Umwelt- und Gesundheitsthemen. Am Sonntag erhielt Gebhart mit 38,2 Prozent die meisten Erststimmen und sitzt für die Südpfalz auch wieder im neuen Bundestag.
Bündnis 90 / Die Grünen:
Obada Barmou aus Jockgrim, geboren 1997, Student, erhielt 7,7 Prozent der Erststimmen.
FDP:
Ralf Stüber aus Neuburg am Rhein, geboren 1994, Unternehmer, bekam 2,6 Prozent der Stimmen.
AfD:
Bernd Schattner aus Altdorf, geboren 1968, seit 2021 im Bundestag für den Wahlkreis Südpfalz und stellvertretender Landesvorsitzender, schaffte es mit 20,0 Prozent der Wählerstimmen des Wahlkreises auf Platz 2.
Die Linke:
Jens Schwaab aus Landau, geboren 1995, Student, bekam 4,0 Prozent der Stimmen.
Freie Wähler:
Dieter Kaltenhauser aus Landau, geboren 1958, Industriekaufmann, erhielt 2,3 Prozent der Erststimmen.
Tierschutzpartei:
Manuela Baker-Kriebel aus Höhfröschen, geboren 1960, Lehrerin, erhielt 1,7 Prozent der Wählerstimmen.
Volt:
Jonathan Simantzik aus Landau, geboren 1989, Doktorand, kam auf 1,2 Prozent.
BSW:
Sina Listmann aus Hoffen/Elsass (Frankreich), geboren 1987, Co-Landesvorsitzende und Journalistin, erhielt 3,0 Prozent der Erststimmen.
