Auch der Verkauf von Antibiotika für Nutztiere soll sich halbieren. Bis 2030 soll ein Viertel der landwirtschaftlichen Flächen in Europa Bio-Landwirtschaft sein. Das hat die Brüsseler Behörde bei der Vorstellung ihrer Strategie für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion angekündigt. Unter Bauern sind die Pläne umstritten - sie befürchten strengere Auflagen.
Teil des "Green Deal" der EU
Die Biodiversitäts-Strategie 2030 der EU-Kommission ist Teil des "Green Deal" der Europäischen Union. Konkret soll das Ganze dann 2021 nach einer UN-Konferenz werden.
Umweltschützer hoffen mit mehr Erfolg als zuletzt, denn die Bilanz der Strategie von 2011 fällt bescheiden aus: Das oberste Ziel lautete, bis zum Jahr 2020 den Rückgang der biologischen Vielfalt zu stoppen. Im Mai 2020 ist klar: Dieses Ziel wurde eindeutig nicht erreicht.
Die Lage der Natur in Deutschland ist nicht gut
Gerade sagt der aktuelle Lagebericht zur Natur in Deutschland: Schmetterlinge und andere Insekten, die blühende Wiesen und Weiden brauchen, sind gefährdet. Kiebitz oder Rebhuhn - die Vögel der Agrarlandschaft - haben starke Bestandsverluste erlitten.
In Europa ist die Hälfte der Feldvögel verschwunden. Hauptbedrohung: Pflanzen und Tieren geht ihr Lebensraum verloren, durch intensive Landwirtschaft oder Verstädterung beispielsweise.
Natura-2000-Gebiete als positives Beispiel
Positiv sind dagegen die Natura-2000-Gebiete: Da ist ein großes europäisches Netzwerk von Schutzgebieten entstanden. Inzwischen gehören auch Meeresschutzgebiete dazu. Allerdings: Mit dem Ausweisen der Gebiete allein ist es nicht getan - beim Management und der Finanzierung ist Nachholbedarf.
Außerdem positiv an der Strategie: die Bekämpfung von invasiven Tier- und Pflanzenarten, zum Beispiel dem Riesenbärenklau oder dem Marderhund. Auch in Deutschland sind sie eingewandert, machen sich breit und den heimischen Arten den Lebensraum streitig.
Hier gibt es eine EU-Liste, welche gebietsfremden Arten da besonders beobachtet werden müssen. Manko ist allerdings: Mit 66 Arten ist diese Liste noch äußerst dürftig bestückt.

Schlechte Bilanz
So hat das internationale Naturschutznetzwerk BirdLife zur Biodiversitäts-Strategie von 2011 bilanziert: Bei mehr als der Hälfte der 37 darin vereinbarten Maßnahmen gibt es keinen ausreichenden Fortschritt.