Bei einer südamerikanischen Margarita tunkt man den Rand des Glases in Salz. (Foto:  Brian Jones on Unsplash)

Tipps bei tropischen Temperaturen

Bei Hitze: Mehr trinken und mehr Salz, auch in der Limo

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AUTOR/IN
Susanne Henn
Corinna Klee
Markus Böhle
ONLINEFASSUNG
Sarah Cihan

Wenn die Luft ab 30 Grad zu stehen scheint, sollten die Getränke lieber lauwarm sein und keinen Zucker enthalten. Beim Schwitzen verlieren wir Mineralien und deshalb ist Salz gut.

Inhalt

Flüssigkeitsmangel - ein alltägliches Problem?
Tipp 1: Trinken, Trinken und mehr Gewürze
Tipp 2: Getränke mit Salz - Brühe, Ayran oder Salz im Tee
Tipp 3: Salzige Limonade selber machen - das Rezept
Tipp 4: Wasser "aufpeppen"
Tipp 5: Trinkplan erstellen
Tipp 6: Trinken in Routine einbauen

Flüssigkeitsmangel - ein alltägliches Problem?

Jeder Zehnte in Deutschland ist dehydriert, sagen Studien. Und es gibt bis zu 100.000 Krankenhauseinweisungen pro Jahr, die nicht notwendig wären, auf Grund von Flüssigkeitsmangel.

Schon bei geringem Flüssigkeitsverlust sind wir weniger leistungsfähig. Wir bekommen Kopfschmerzen oder ermüden. Es können Kreislaufprobleme, Herzrasen und Schwindel hinzukommen.

Ab etwa zwölf Prozent Flüssigkeitsverlust kommt es zur Verwirrtheit. Es drohen Kreislaufzusammenbruch und Organversagen – bis hin zum Tod.

Tipp 1: Trinken, Trinken und mehr Gewürze

Viel trinken ist das Wichtigste: 1,5 bis 2 Liter am Tag sollten es für Erwachsene sein. Wenn es sehr heiß ist, gerne auch mehr. Etwas exakter wären 30 bis 35 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht.

Das ist manchmal schwierig, vor allem, wenn man gerade keinen Durst hat, aber wir sollten trotzdem darauf achten, regelmäßig zu trinken. Einen Teil dieser Menge kann man über die Nahrung zu sich nehmen.

Wichtig: An manchen Tagen braucht der Körper deutlich mehr Flüssigkeit. Zum Beispiel bei Erkrankungen mit Fieber oder Durchfall, bei Hitze oder Sport. Zu viel trinken ist kaum möglich. Aufpassen sollten aber zum Beispiel Menschen mit Herz- oder Nierenschwäche.

Salz wird auf Pommes gestreut. (Foto: Unsplash/Emmy Smith)
Pommes mit viel Salz sind auch in Freibädern ein Klassiker auf der Speisekarte.

Außerdem ist es wichtig, dass man genug Salz zu sich nimmt, denn beim Schwitzen verliert man viele Salze und Mineralien. Das sollte man wieder ausgleichen, etwa indem man salzreiche Lebensmittel wie zum Beispiel Käse oder Salzstangen isst, oder, indem man das Essen etwas stärker würzt als an kühlen Tagen.

Wer sagt, wenn es so heiß ist, mag ich gar nichts essen, auch nichts Salziges - kein Problem: Man kann auch beim Trinken genug Salz aufnehmen.

Tipp 2: Getränke mit Salz - Brühe, Ayran oder Salz im Tee

  • Super bei Hitze ist es, eine Brühe zu trinken: Das ist dann eine Form zwischen Essen und Trinken. Lauwarm sollte sie sein - das ist bei Hitze ohnehin die beste Getränketemperatur.
  • Eine andere Möglichkeit wäre, Ayran zu trinken. Das Getränk in den weißen Bechern kennen viele vom Türkei-Urlaub oder auch vom türkischen Supermarkt um die Ecke. Ayran ist ein Getränk aus Joghurt, Wasser und Salz, das in Vorderasien viel getrunken wird.
  • In einigen asiatischen Ländern gehört eine Prise Salz auch in den Tee. Das kann man ja ausprobieren: Einfach mal mutig zum Salzstreuer greifen.

Tipp 3: Salzige Limonade selber machen - das Rezept

Beim südamerikanischen Cocktail Margarita tunkt man den Rand des Glases in Salz. Das ist für den Geschmack und auch für die Gesundheit. Allerdings ist Alkohol bei Hitze keine gute Idee.

Deshalb dieser Tipp aus Indien: Dort ist an heißen Tagen eine Limonade beliebt, die aus Limettensaft, Wasser und Salz besteht. Die kann man leicht selbst zubereiten und mit der Mischung experimentieren, in welchem Mischungsverhältnis man es am liebsten mag. Klingt zwar nicht nach Limonade, ist aber einen Versuch wert.

Tipp 4: Wasser aufpeppen

Für mehr Geschmack lässt sich Wasser leicht ein wenig aufpeppen - klassisch mit Zitrone oder mit einem Stück Orange.

Kräutertees oder andere Teesorten können gut auch lauwarm oder gekühlt getrunken werden. Auch Kaffee trägt zur Flüssigkeitsbilanz bei.

Tipp 5: Trinkplan erstellen

Motivation zum Trinken bringt unter Umständen auch, sich regelmäßig aufzuschreiben, was man getrunken hat. Oder wenn man sich in der Wohnung oder am Arbeitsplatz eine Flasche hinstellt, die daran erinnert zu trinken. Beispielsweise ans Bett, vor den Fernseher oder in die Küche - dort, wo man sich oft aufhält.

Junge Frau trinkt einen Schluck aus der Wasserflasche (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Julian Stähle)
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Tipp 6: Trinken in Routine einbauen

Hilfreich für regelmäßiges Trinken ist für manche Menschen auch, ein Ritual dafür zu entwickeln. Zum Beispiel gleich morgens ein großes Glas Wasser zu sich zu nehmen, damit sich eine Routine einspielen kann. Auch Apps auf dem Smartphone können speziell ans Trinken erinnern.

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