"Zwei Minuten": Die Kolumne zum Wochenende

Meinung: Bald vorbei

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Autor/in
Jan Seidel

Der Januar ist wirklich ein anstrengender Monat. Gute Vorsätze kollidieren mit Übergewicht, schlechtes Wetter mit schlechter Laune und der Griff zum Weinglas verbietet sich auch. Zum Glück ist es bald vorbei, meint Jan Seidel.

Das hier ist wahrscheinlich eine der letzten Kolumnen, die Sie im Januar lesen werden. Januar ist der Monat, in dem viele Menschen deutlich weniger essen. Weil sie vorher sehr viel gegessen haben: um Weihnachten herum, dann nochmal um Silvester herum und in der Zeit dazwischen auch. Und es ist die Zeit, in der viele Menschen keinen Alkohol trinken. Weil sie vorher auch zu viel getrunken haben, von Weihnachten bis Silvester und dazwischen und dabei. "Dry January" heißt das oft, oder Gerolsteiner Wochen. Dazu ist Januar auch die Zeit, in der viele Rechnungen eintrudeln. Und dann ist es auch noch kalt.

Jan Seidel steht im Gang eines SWR-Gebäudes
Die Meinung von Jan Seidel

Das ist das Problem am Januar. Er macht einfach keinen Spaß. Noch nie. Im Januar 1807 hat ein explodierendes Schiff die Stadt Leiden in den Niederlanden beinahe ausradiert, im Januar 1917 ein Erdbeben Bali, und im Januar 1986 haben Modern Talking den Song "Brother Louie" veröffentlicht.

Die Kolumne von Jan Seidel können Sie hier auch als Audio hören:

Nichts Gutes im Januar

Gerüchten zufolge ist die Vokuhila-Frisur im Januar erfunden worden, der Gefrierbrand, die binomischen Formeln und Pizza Hawaii. Angeblich ist der Asteroid, der damals die Dinosaurier erlegt hat, auch in einem Januar auf unserem Planeten eingeschlagen.

Wenn Sie mich fragen, merkt man das.

Wenn Sie mich fragen, sind viele Menschen nicht unbedingt gut drauf. Haben eine kurze Lunte, gehen schneller in die Luft, hupen im Auto, drängeln im Supermarkt, sind genervt und pöbeln – aber dafür wiegen sie ein paar Kilo weniger.

Wenn Sie mich fragen: Ich bin froh, wenn der Januar vorbei ist. Und abgenommen habe ich auch nicht viel.

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Jan Seidel