Baden-Württemberg

Wieder Straftäter wegen fehlender Therapieplätze vorzeitig entlassen

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Auch im Jahr 2022 sind in Baden-Württemberg wieder verurteilte Straftäter vorzeitig aus der Haft entlassen worden, weil es nicht genügend Therapieplätze im Maßregelvollzug gibt. Laut Justizministerium sind bislang 17 Fälle bekannt, in denen Gerichte die Länge der sogenannten Organisationshaft bis zum Erhalt eines Therapieplatzes für unzulässig erklärten, wie die "Heilbronner Stimme" berichtet. Die Inhaftierten wurden somit freigelassen. Sobald sie später einen Therapieplatz zugewiesen bekommen, müssen sie selbst im Maßregelvollzug vorstellig werden. Im Jahr 2021 hatten Gerichte in Baden-Württemberg laut Justizministerium in 35 Fällen die Fortdauer der Organisationshaft für unzulässig erklärt. Im Maßregelvollzug sollen straffällige Patientinnen und Patienten auf ein sucht- und straffreies Leben vorbereitet werden. Die Zentren für Maßregelvollzug im Land platzen aus allen Nähten. Mehr Kapazitäten für Patienten sind laut Sozialministerium nur in Heidelberg rasch zu schaffen. Doch die Stadt sträubt sich, ihr früheres Gefängnis "Fauler Pelz" dafür herzugeben. In Schwäbisch Hall wollen Stadt und Land verhandeln.

Heidelberg

Sozialministerium geht auf Stadt zu Gefängnis "Fauler Pelz" in Heidelberg: Land stellt Bauantrag

Im Streit um das Heidelberger Gefängnis "Fauler Pelz" geht das Land auf die Stadt zu und stellt einen Bauantrag. Es geht um die zeitweise Unterbringung von suchtkranken Straftätern.

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SWR