- Wie kann ich Aktionen in meiner Region unterstützen?
- Welche Aktionen gibt es in BW?
- Wie lassen sich seriöse Hilfsorganisationen erkennen?
- Wie kommt gespendetes Geld richtig an?
- Worauf sollte ich bei Sachspenden achten?
- Was sollte ich lieber nicht tun?
- Wie kann ich Geflüchteten Unterkünfte anbieten?
- Wie stelle ich sicher, korrekte Informationen zu teilen?
Aktionen und Hilfsangebote in vielen Regionen
In ganz Baden-Württemberg gibt es derzeit Anlaufstellen, Aktionen, Spendenmöglichkeiten und Hilfsangebote für die Ukraine. Private Initiativen, Unternehmen, Vereine oder Stadtverwaltungen organisieren Hilfe für Ukrainerinnen und Ukrainer. Auf ihren Internetseiten listen die Städte konkrete Informationen unter anderem dazu auf, welche Einrichtungen vor Ort Unterstützung anbieten, wie sich hilfsbereite Bürgerinnen und Bürger engagieren können, wie sie Wohnraum als Unterkunft für Geflüchtete bereitstellen können oder beispielsweise auch, wie ukrainische Kinder für ein Betreuungsangebot angemeldet werden können. Hier geht es zu den Informationsseiten der Städte:
Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg, Heilbronn, Schwäbisch Hall, Freiburg, Offenburg (Ortenaukreis), Karlsruhe, Pforzheim, Baden-Baden, Ulm, Mannheim, Heidelberg, Friedrichshafen (Bodenseekreis), Konstanz, Tuttlingen, Reutlingen, Rottenburg am Neckar (Kreis Tübingen) oder Tübingen.
Auch zahlreiche Landkreise informieren auf ihren Seiten über Hilfsmöglichkeiten, zum Beispiel der Kreis Freudenstadt, der Main-Tauber-Kreis oder der Kreis Ravensburg. Viele Städte wie etwa Heilbronn suchen derzeit Wohnungen für Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. In Stuttgart werden verstärkt Hallen hergerichtet, um die Geflüchteten unterzubringen - unter anderem eine Nebenhalle der Porsche-Arena.
Diese Aktionen gibt es in Baden-Württemberg
Bereits seit einigen Wochen laufen unterschiedliche Hilfsaktionen im Land. Manche sammeln Sachspenden und fahren sie mit Transportern in die Ukraine, andere wiederum unterstützen beispielsweise Geflüchtete vor Ort.
Sammelaktionen und Transporte:
Von Fellbach (Rems-Murr-Kreis) aus wurden Feuerwehren in Baden-Württemberg dazu aufgerufen, Ausrüstung für den Katastrophenfall in der Ukraine zu spenden. Fast jede vierte Feuerwehr im Land hat sich beteiligt - es kamen Jacken, Pumpen, Verbandsmaterial, Stromerzeuger, Krankentragen, ein Notarztwagen, Betten und sogar eine komplette Feldküche zusammen. Auch Feuerwehren in der Bodenseeregion haben Material gesammelt. Im Kreis Konstanz wurden laut dem stellvertretenden Konstanzer Kreisbrandmeister insgesamt zwei Lastwagen und ein Anhänger vollgepackt.
Freiwillige Helferinnen und Helfer haben in der Rhein-Neckar-Region Sachspenden für die Menschen in der Ukraine gesammelt. Es wurde auch dazu aufgerufen, Medikamente zu spenden, die in Apotheken frei verkäuflich sind - wie etwa leichte Schmerzmittel, Verbandsmaterial oder auch Spritzen. Von Reutlingen aus ist die Hilfsorganisation "Drei Musketiere Reutlingen" mit einem Transporter in Richtung ukrainische Grenze gefahren - beladen mit medizinischem Material und Lebensmitteln.
Ebenso hat die Organisation "Arthelps" aus Stuttgart, die sich seit Jahren in der Ostukraine engagiert, mit Transportern dringend benötigte Hilfsgüter in das Kriegsgebiet gefahren. Die Stuttgarter Organisation "STELP" ist mit ihren beiden Hilfsgüter-Lastwagen nicht über die ukrainische Grenze gekommen. Daraufhin wurden die Pakete mit Sachspenden aus der Region Stuttgart in einem polnischen Auffanglager verteilt. Auch in Sindelfingen wurden von der Initiative "Helfen statt Hamstern" bereits so viele Sachspenden für die Ukraine gesammelt, dass aus dem ursprünglich geplanten Lkw gleich mehrere wurden.
Solidarität drückt sich auf vielfältige Weise aus Von Medizin über Kleidung bis zum Verkauf von "Ukrainern" statt Berlinern: Wie BW die Ukraine unterstützt
Tausende Menschen haben in den vergangenen Tagen in Baden-Württemberg auf Demonstrationen ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine gezeigt. Viele organisieren nun Hilfe.
Hilfe vor Ort in Baden-Württemberg:
In Stuttgart empfängt die Gruppe "Wolja" ukrainische Flüchtlinge am Hauptbahnhof. Die Ehrenamtlichen vermitteln auch Unterkünfte. Bereits seit 30 Jahren unterstützt die Ukraine-Hilfe der Freiburger Evangelischen Stadtmission Menschen in der Ukraine. Auch in der aktuellen Situation sammeln und sortieren Helfende dort täglich Spenden. Auf Initiative der Organisation wurden bereits 167 Heimkinder aus Kiew nach Freiburg gebracht.
Viele verschiedene Organisationen und Vereine in Karlsruhe, Pforzheim und Baden-Baden helfen der Ukraine. So arbeitet beispielsweise der Verein "Ukrainer in Karlsruhe" an einem Unterstützernetzwerk für Geflüchtete. Auch an die Haustiere, die aus der Ukraine mitgebracht wurden und um die sich derzeit keiner kümmern kann, wird gedacht. Beispielsweise sucht das Karlsruher Tierheim Pflegestellen für Haustiere. Der Tierschutzverein Konstanz stellt geflüchteten Personen mit Haustieren bei Bedarf Futter zur Verfügung. Einige kleine private Firmen haben sich kreative Wege ausgedacht, um ihre Solidarität auszudrücken und Spenden zu sammeln - zum Beispiel eine Bäckerei im Kreis Böblingen, die "Ukrainer" verkauft.
Die Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine treffen auch Lkw-Fahrer aus Russland hart. Sie sitzen unter anderem in Südbaden fest. Über die sozialen Netzwerke hat der Verein "Symbadische Truckerengel" mit Sitz in Efringen-Kirchen (Kreis Lörrach) einen Aufruf gestartet und viele Spenden erhalten.
Seriöse Hilfsorganisationen erkennen
Wer Geld spenden möchte, sollte auf das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) achten. Das Institut hat auf seiner Website eine Liste von Hilfswerken zusammengestellt, die Betroffene aus der Ukraine unterstützen.
Das Qualitätssiegel bescheinigt Transparenz und einen angemessenen und wirtschaftlichen Umgang mit den Spendengeldern. Das DZI bietet außerdem eine Spendenberatung mit Einzelauskünften zu den jeweiligen Organisationen an.
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Wohin das Geld spenden?
Auch die ARD hat ein Spendenkonto eingerichtet. Wer unter dem Stichwort ARD / Nothilfe Ukraine auf das Spendenkonto überweist, unterstützt damit den Verein "Bündnis Entwicklung Hilft" und "Aktion Deutschland Hilft".
Herzenssache, die Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank, ist besonders für traumatisierte Kinder und ihre Familien da, die in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland einen sicheren Zufluchtsort suchen. Hier mehr dazu. Diese Projekte unterstützt Herzenssache:
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Herzenssache hilft mit der Flüchtlingshilfe für Kinder aus der Ukraine. Hier zeigen wir ganz konkret, welche Projekte mit deiner Spende unterstützt werden.
Sachspenden abgeben
Wer Sachspenden abgeben will, sollte vorher auf der Seite der jeweiligen Organisation nachschauen, was genau gebraucht wird. Denn Sachspenden sind in der Logistik und im Transport oft teurer, als es wäre, die benötigten Dinge vor Ort mit Spendengeldern zu kaufen.
Auch die Hilfsorganisation Caritas International mit Sitz in Freiburg ruft vor allem zu Geldspenden auf. Gernot Krauß koordiniert dort die Ukraine-Hilfe - er erklärte im SWR, man sei "überwältigt" von der Hilfsbereitschaft. Weiterhin sei Unterstützung dringend notwendig. Da die Grenzen aber mit Flüchtenden blockiert seien, sei es derzeit schwierig, Sachspenden in die Ukraine zu bringen. Hilfsgelder hingegen seien vor Ort sofort einsetzbar, so Krauß.
Nicht mit Privatfahrzeugen in die Ukraine fahren
Privatleute sollten eher davon absehen, mit ihren Autos in die Ukraine zu fahren, um Hilfsgüter abzugeben. Es handelt sich schließlich um ein Krisengebiet. Außerdem sind die Wege, die man nutzen kann, begrenzt. Kreisgeschäftsführer Jörg Biermann vom Deutschen Roten Kreuz in Karlsruhe sagte im Gespräch mit dem SWR: "Momentan werden die Wege von den großen Hilfsorganisationen genutzt, um dort auch zum Beispiel Krankenhäuser oder andere Einrichtungen aufzubauen, sodass jetzt private Hilfe mit Privat-Pkws eher hinderlich ist." Große Hilfsorganisationen hätten regelmäßige Meetings, unter anderem auch mit der ukrainischen Regierung, so Biermann. Daher rät er von privaten Aktionen ab.
Biermann hält Geldspenden für sinnvoller als Sachspenden: "Momentan ist mit Geld mehr geholfen, weil dann von den großen Hilfsorganisationen auch das geschafft werden kann, was man vor Ort braucht. Das ist gerade viel zielgenauer als ein Hilfstransport."
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Der Kreisgeschäftsführer Jörg Biermann vom Deutschen Roten Kreuz in Karlsruhe hat sich gegen private Hilfstransporte in die Ukraine ausgesprochen. Es müsse koordiniert werden, sagt er im SWR-Interview.
Geflüchteten Unterkünfte anbieten
Baden-Württemberg hat begonnen, die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine vorzubereiten. Städte und Kommunen sowie das Landesjustizministerium haben Vorkehrungen getroffen. Rund 4.500 Ukraine-Flüchtlinge sind bislang (Stand: 14. März) in Baden-Württemberg registriert worden. So viele Menschen seien alleine in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes aus der Ukraine angekommen, teilte die für Migration zuständige Justizministerin Marion Gentges (CDU) mit.
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Aber auch privat gibt es die Möglichkeit, Menschen aus der Ukraine eine Unterkunft anzubieten. Etwas über das Portal "Host4Ukraine" können Hilfsbereite Ferienwohnungen oder Zimmer zur Verfügung stellen. Auch auf den Internetseiten "Unterkunft Ukraine" und "elinor.network" kann man sich registrieren und den geflüchteten Menschen aus der Ukraine einen Schlafplatz anbieten.
Wer weiterführende Informationen zum Asylverfahren für Ukrainerinnen und Ukrainer in Baden-Württemberg sucht: Das Justizministerium hat eine Informationsseite eingerichtet, Infos gibt es hier auch auf Ukrainisch.
Korrekte Informationen teilen
Im Internet kursieren derweil Falschmeldungen, irreführende Informationen und Propaganda zum Krieg in der Ukraine. Daher sollte man beim Teilen von Informationen vorsichtig sein und nur weiterverbreiten, was aus seriösen Quellen stammt.
Informationen gibt es beispielsweise bei der Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg. Sie hat ein Dossier erstellt - mit Hintergründen, einer Chronik und Informationen zur aktuellen Lage. Das "Zentrum Liberale Moderne" ist ein von Steuergeldern geförderter Thinktank für Demokratie, individuelle Freiheit und Weltoffenheit, der den Grünen nahesteht. Es hat die Webseite "Ukraine verstehen" eingerichtet. Hier gibt es aktuelle Berichterstattung und Einordnung von Expertinnen und Experten. Daneben informieren der WDR und die Deutsche Welle in russischer Sprache über die aktuellen Entwicklungen und Hintergründe zu den Geschehnissen in der Ukraine und Russland.