Die Online-Redaktion von SWR Aktuell Baden-Württemberg hat ihre Redaktionsräume im Stuttgarter Funkhaus. In diesem Artikel wollen wir euch einen kleinen Einblick geben in die Aufgaben unserer Redaktion und wie Online-Artikel und Postings überhaupt entstehen.
- Wer arbeitet in einer Redaktion?
- Wie funktioniert eine Redaktion?
- Wie arbeiten Redakteure?
- Social Media: Instagram, Facebook und Twitter
- Warum Gendern wir auf Social Media?
- Warum löschen wir Kommentare?
- Die SWR Aktuell Online-Redaktion in BW
- Was ist der SWR?
Wer arbeitet in der Redaktion?
In der Online-Redaktion arbeiten täglich viele Menschen - auch am Wochenende und an Feiertagen. Damit wir immer aktuell und möglichst schnell darüber berichten können, was im Land passiert, ist die Redaktion 24 Stunden am Tag besetzt. Die Mitarbeitenden der Online-Redaktion sind vor allem Redakteure und Redakteurinnen, die Artikel für unsere Webseite und die SWR-Aktuell App schreiben.
Die Redakteurinnen und Redakteure der Online-Redaktion arbeiten aber auch für unsere SWR Aktuell Social-Media-Accounts, also Instagram, Facebook und Twitter. Sie tauschen sich mit den Autorinnen und Autoren der jeweiligen Artikel aus und entscheiden dann, was sich gut als Posting für Instagram oder Facebook umsetzen lässt.
Unterstützung bei den Online-Artikeln bekommen wir von unseren Kollegen und Kolleginnen aus den SWR Fachredaktionen, die auf ihre Themenbereiche spezialisiert sind. Wenn es also beim VfB mal wieder einen Trainerwechsel gibt, dann liefert uns die Sport-Redaktion einen Artikel dazu. Wenn es während der Corona-Pandemie neue Regeln zu verkünden gab, dann hat die Redaktion Landespolitik bei den Pressekonferenzen von Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) ganz genau zugehört und uns mit aktuellen Informationen versorgt.
Ganz wichtig für unsere Arbeit im Online-Team sind auch unsere Regionalstudios. Sie haben in der Regel eigene Redakteurinnen und Redakteure vor Ort, die sich um die Themen und Online-Artikel aus den verschiedenen Regionen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz kümmern. Wenn also Boris Palmer erneut zum Oberbürgermeister gewählt wird, dann weiß das Studio Tübingen am besten Bescheid. Die Studios in Ulm und Stuttgart kümmern sich zum Beispiel um alles, was mit der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm und Stuttgart 21 zu tun hat.
Wie funktioniert eine Redaktion?
Wir sind eine multimediale Redaktion. Das heißt, wenn ein Redakteur oder Redakteurin einen Online-Artikel schreibt, dann entsteht zu dem Thema auch ein Fernsehbeitrag oder eine Nachrichtenmeldung fürs Radio.
Wenn es um die Zusammenarbeit in und zwischen den Redaktionen geht, sind unsere Redaktionskonferenzen sehr wichtig. Mit dabei sind alle Redakteurinnen und Redakteure, die gerade im Dienst sind und die Redaktionsleitung. Der Online-CvD, der sogenannte Chef vom Dienst, entscheidet, welche Themen wir umsetzen, plant neue Themen und tauscht sich darüber mit Radio und Fernsehen aus. Immer mit dabei sind auch je eine Redakteurin oder Redakteur aus der Redaktion Landespolitik und aus dem Social-Media-Team.
Während der Konferenzen tauschen wir uns darüber aus, über welche Themen es bereits Online-Artikel gibt und inwieweit noch zusätzliche Informationen recherchiert werden müssen - und vor allem, wer das dann am besten macht.
Auch die Qualität und die Inhalte der jeweiligen Artikel werden diskutiert. Alle dürfen ihre Meinung sagen, Kritik äußern und Verbesserungs- oder Themenvorschläge machen.
Wie arbeiten Redakteure?
In den verschiedenen Konferenzen wird auch darüber gesprochen, welche Themen und welche Termine anstehen - also zum Beispiel Pressekonferenzen, Spatenstiche oder Eröffnungsfeiern. Dazu haben wir einen großen digitalen Terminkalender, den der Planer oder die Planerin pflegt. Alle Mitarbeitenden in den Redaktionen können darin sehen, was ansteht und wer an welchem Thema arbeitet.
In der tagesaktuellen Berichterstattung, wie wir sie unter anderem in der Online-Redaktion leisten, passiert aber auch ganz viel, das man nicht planen oder vorhersehen kann. Schlimme Unfälle zum Beispiel, Unwetterkatastrophen, wie die Flut im Ahrtal, oder wie zuletzt die tödliche Messerattacke an einem Mädchen in Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis).
Wenn so etwas passiert, bekommen wir in der Online-Redaktion über die Reporterinnen und Reporter in den SWR-Studios und die Meldungen von Nachrichtenagenturen Bescheid. Über ein spezielles Computerprogramm laufen im Minutentakt aktuelle Nachrichten ein, die die Redakteurinnen und Redakteure lesen, einordnen und auswählen müssen. Für Baden-Württemberg sind es zum großen Teil Informationen von Reporterinnen und Reportern der Deutschen Presseagentur (DPA) oder deren Landesdienst Südwest (LSW). Wir werten aber auch Meldungen anderer Agenturen aus, zum Beispiel von Reuters, der französischen Agentur Agence France-Press (afp) oder dem SID, dem Sport-Informations-Dienst. Außerdem bekommen wir aktuelle Meldungen und E-Mails aus den Polizeileitstellen im ganzen Land, von Ministerien, Vereinen, Verbänden oder Stadtverwaltungen, die ständig aktualisiert werden.
Innerhalb der Redaktion und zusammen mit den Fachredaktionen und den Regionalstudios entscheiden wir dann, inwiefern es notwendig ist, dass wir selbst Reporterinnen oder Reporter vor Ort schicken, die für uns berichten. Dabei sind unsere Online-Redakteurinnen und Redakteure in engem Austausch mit den Studios und deren Reporterinnen und Reportern. So haben wir Zugriff auf alle Informationen und Entwicklungen, das neueste Video-, Bild- und Tonmaterial und können unsere Artikel fortlaufend ergänzen und aktualisieren.
Social Media: Instagram, Facebook und Twitter
Vieles von dem, das in unseren Online-Artikeln zu lesen und zu sehen ist, findet man auch in unseren Social-Media-Angeboten. Wir planen und recherchieren länderübergreifend aber auch eigene Postings und setzen Ideen für den Feed, für Stories und für Videos und Reels um.
Dazu zählen zum einen witzige oder emotionale Geschichten über, von und mit Menschen aus dem Südwesten, aber auch landespolitische Themen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Manchmal müssen wir auch Themen, wie Gewalttaten oder Unfälle in unseren Postings umsetzen, die viele Menschen aufwühlen oder sogar traurig und wütend machen. Solche Themen für unsere Nutzerinnen und Nutzer aufzuarbeiten, gehört ebenfalls zum öffentlich-rechtlichen Auftrag.
Videos oder Fotos kommen bei uns hauptsächlich auf Instagram und im Instagram-Feed vor. Artikel, für die wir intensiv und lange recherchiert haben, posten wir auch gerne mal auf Facebook. Auf unserem Twitter-Account findet man zudem auch viele Nachrichten aus den Regionen.
Grundsätzlich wird auch von unserem Social-Media-Team kein Posting veröffentlicht, das nicht nach dem Grundsatz des Vier-Augen-Prinzips noch einmal kontrolliert wurde. Das heißt, eine Person aus der Redaktion schaut sich das Posting an und überprüft es auf mögliche stilistische oder grammatikalische Fehler.
Warum löschen wir Kommentare?
Unser Social-Media-Team ist nicht nur für die Posting-Ideen, deren grafische Umsetzung und den Text in der Caption zuständig, wir machen auch das sogenannte Community-Management. Das heißt, wir müssen alle Kommentare, die Nutzerinnen und Nutzer unter unseren Postings schreiben, lesen und gegebenenfalls auch beantworten. Das macht einen großen Teil unserer Arbeit aus.
So erfahren wir, welche Themen unsere Community interessieren. Manchmal greifen wir auch Kommentare oder Nachrichten von Nutzerinnen und Nutzern auf und binden sie wiederum in weitere Berichterstattung ein. Wenn es Fragen zu unseren Postings gibt, recherchieren wir gerne nach und gehen dafür auch in den Austausch mit den Autorinnen und Autoren. Die Antworten folgen dann per Direktnachricht oder als eigener Kommentar. Sollte uns einmal ein Fehler in einem Posting unterlaufen, versuchen wir, diesen möglichst transparent richtigzustellen und zu korrigieren, meistens mit einem Verweis im jeweiligen Caption-Text.
Ziel unserer Postings ist es nicht nur, die Menschen zu informieren oder zu unterhalten, wir wollen auch zu einem angeregten, aber sachlichen Austausch innerhalb der Community beitragen.
Alle haben das Recht, die eigene Meinung unter unseren Postings zu veröffentlichen, es sei denn, diese Meinung verstößt gegen geltendes Recht oder ist unangemessen formuliert.
Was wir nicht zulassen, sind zum Beispiel Aufrufe zu Straftaten, Beleidigungen, Entwürdigungen und Diskriminierungen von Personen oder Personengruppen, insbesondere aufgrund ihrer Religion, ethnischen Herkunft oder Nationalität. Das Posten von Kommentaren, die nichts mit dem Posting selbst zu tun haben oder nicht in deutscher Sprache geschrieben sind, ist ebenfalls nicht erlaubt. Wie wir miteinander in den Kommentarspalten umgehen wollen, haben wir in unserer SWR-Netiquette zusammengefasst.
In der Regel löschen wir Kommentare unter unseren Postings nicht einfach. Nutzer oder Nutzerinnen, die gegen unsere Richtlinien verstoßen, werden von uns zunächst darauf hingewiesen und verwarnt. Wir behalten uns aber das Recht vor, Beiträge, die gegen die Netiquette verstoßen, zu entfernen oder nicht freizugeben.
Nutzerinnen und Nutzer, die wiederholt oder in besonderem Maße gegen unsere Regeln verstoßen, werden blockiert. Hasskommentare leiten wir auch an die Polizei weiter, so dass sie gegebenenfalls strafrechtlich verfolgt werden können.
Manchmal kann es vorkommen, dass unter einem Posting sehr viele Hasskommentare geschrieben werden oder User sogar zu Straftaten aufrufen. Wenn in kurzer Zeit sehr viele solcher Kommentare auftauchen, kann es sein, dass wir nicht mehr in der Lage sind, jeden einzelnen zeitnah und gründlich zu lesen und zu überprüfen. Wenn so etwas passiert, besprechen wir in der Redaktion, ob es gegebenenfalls notwendig ist, die Kommentarfunktion zu deaktivieren.
Warum "gendern" wir auf Social Media?
Viele Kommentare von Nutzerinnen und Nutzern beschäftigen sich leider nicht mit dem eigentlichen Inhalt eines Postings, sondern mit dem Thema "Gendern". In der Social-Media-Redaktion halten wir uns an den SWR-Leitfaden "Fair in der Sprache". Sprache ist Grundlage der Kommunikation. Für uns ist gendersensible und diskriminierungsfreie Sprache deshalb sehr wichtig. Ziel ist es aber weiterhin, in unseren Online-Artikeln und Postings für alle Menschen verständlich zu bleiben.
Innerhalb unserer Postings versuchen wir, das generische Maskulinum, also rein männliche Formulierungen zu vermeiden. Außerdem versuchen wir, geschlechtsneutral zu schreiben. Wir benutzen also die Wörter "Menschen" und "Personen", statt "Männer" und "Frauen". Wir schreiben "Fachleute", statt "Experten" oder wir benutzen neutrale Pronomen, wie zum Beispiel "alle", anstatt "jeder" oder "jede".
Sollte es uns innerhalb unserer Social-Media-Texte nicht möglich sein, geschlechtsneutral zu schreiben, verwenden wir grundsätzlich den Gender-Doppelpunkt. Mit dem Gender-Doppelpunkt adressieren wir alle Geschlechter und damit sowohl weibliche, männliche, als auch nicht-binäre Personen.
Zitate in Videos oder Texten werden auch bei uns nicht verändert - unabhängig von der Gender-Form.
Die SWR Aktuell Online-Redaktion in Baden-Württemberg
Der SWR hat viele Angebote und Programme. Wir produzieren unter anderem Beiträge für das Radio (beispielsweise SWR 4 und DASDING) und für das SWR Fernsehen.
Daneben gibt es auch die medienübergreifende Nachrichtenmarke SWR Aktuell. Die Mitarbeitenden, Redakteurinnen und Redakteure kümmern sich um alles, was mit dem Thema Nachrichten für Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Deutschland und die Welt zu tun hat. Die Nachrichtenthemen setzen wir dann für unsere App, unsere Webseiten im Internet, unsere sozialen Plattformen und für Radio und Fernsehen um.
Was ist der SWR?
Der Südwestrundfunk (SWR) ist ein öffentlich-rechtliches Medienunternehmen. Mit unseren Inhalten fördern wir die freie und demokratische Meinungsbildung. Dabei gibt der Staatsvertrag über den Südwestrundfunk vor: Der SWR soll zur Sicherung der Meinungsvielfalt beitragen, "seine Angebote haben der Information, Bildung, Beratung und Unterhaltung zu dienen" (Auszug aus § 3 Abs. 1).
Wir sind als Medienschaffende regional, bundesweit und international vor Ort. Bei der Berichterstattung haben wir vor allem den Südwesten, also Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, im Blick. Dem SWR angegliedert sind drei Funkhäuser in Stuttgart, Mainz und Baden-Baden, zehn Studios und 20 Regionalbüros in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und das Hauptstadtstudio in Berlin. Dazu arbeiten Korrespondenten und Korrespondentinnen an zentralen Orten in der ganzen Welt für uns.
Der SWR ist als Mehrländeranstalt der zweitgrößte Sender innerhalb der ARD - der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland.