Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) glaubt nicht an ein Weihnachtsfest ohne Corona-Einschränkungen. "Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass die Gottesdienste voll geöffnet sind", sagte der Ministerpräsident im Interview mit der SWR-Sendung "Zur Sache Baden-Württemberg". Er glaube jedoch, dass diese unter den derzeitigen Bedingungen mit den entsprechenden Einschränkungen stattfinden könnten.
Kretschmann rät vom Winterurlaub ab
Kretschmann dämpfte außerdem Erwartungen an einen Winterurlaub während der Weihnachtsferien: "Sicher werden wir dringend empfehlen, keine großen Reisen zu machen, schon gar nicht ins Ausland." Anfang November hatte Kretschmann bereits gesagt, dass Weihnachtsmärkte und große Silvesterpartys für ihn "vollkommen ausgeschlossen" sind. Mit Blick auf die Infektionszahlen sagte Kretschmann: "Die Kurve hat sich abgeflacht, aber sie geht auch nicht richtig runter. Deswegen kann es schon sein, dass wir jetzt vielleicht noch mal sogar verschärfen müssen. Lockerung ist jedenfalls nicht in Sicht."
Ob und welche Maßnahmen über die Feiertage nötig seien, hänge allerdings vom Infektionsgeschehen ab. Bund und Länder hatten konkrete Beschlüsse zum weiteren Vorgehen am Montag vorerst auf kommende Woche verschoben. Dann könnte der Teil-Lockdown, der bis Ende November gilt, verlängert oder auch verschärft werden.
"Der Kopf muss regieren, nicht die Gefühle"
Gleichzeitig appellierte Kretschmann an die Disziplin der Bevölkerung: "Wir haben eigentlich alle genug von diesem Virus und seinen Folgen. Aber da muss der Kopf regieren und nicht einfach nur unsere Gefühle." Die weiteren Maßnahmen seien auch davon abhängig, ob jeder Einzelne seine Kontakte drastisch reduziere. "Das hat ja nun jeder in der Hand", so Kretschmann.