Rohstoffe und Handelskonflikt

So wichtig sind Seltene Erden für Technologie-Firmen in BW

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Seltene Erden werden für die Produktion von Elektromotoren und Batterien gebraucht. Durch Handelsbeschränkungen wie US-Zölle wird die Beschaffung zur Herausforderung für die Unternehmen.

Unter Seltenen Erden versteht man 17 verschiedene metallische Elemente oder umgangssprachlich Metalle. Sie kommen in der Erdkruste vor, genauer als Erze. Die am häufigsten genutzten sind Cer, Lanthan, Neodym und Yttrium. Sie können eigentlich nur gemeinsam als Gemisch gefördert werden.

Was sind Seltene Erden?

Gebraucht werden die Metalle der Seltenen Erden vereinfacht gesagt zum Beispiel für den Bau von Elektromotoren und Batterien für E-Autos. Im Motor eines E-Autos stecken mehrere Kilo an temperaturunempfindlichen Magneten, die zu rund 30 Prozent aus Seltenen Erden bestehen können. Ähnliche Magnete können sich auch in Windkraftanlagen, Smartphones oder Computern befinden.

Unternehmen sind auf Seltene Erden angewiesen

Mittelständische Unternehmen in Baden-Württemberg benötigen Seltene Erden. Maschinenbaufirmen wie Trumpf, Elektrotechnik-Konzerne wie Bosch und Automobilzulieferer wie Mahle sind von der Problematik der Abhängigkeit von Seltenen Erden betroffen. Diese Rohstoffe sind essenziell für die Produktion von Hightech-Komponenten. Durch die Exportbeschränkungen Chinas und die geopolitischen Spannungen mit den USA stehen diese Firmen vor Herausforderungen bei der Beschaffung seltener Erden.

Seltene Erden - wirklich selten?

Der Name Seltene Erden selbst ist ein Irrtum. Zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung im 18. Jahrhundert erwiesen sie sich als Bestandteil komplexer Oxide, die damals als "Erden" bezeichnet wurden. Außerdem schienen diese Mineralien knapp zu sein, und so wurden diese neu entdeckten Elemente "Seltene Erden" genannt. Tatsächlich sind diese Elemente recht häufig vorhanden und existieren in vielen funktionsfähigen Lagerstätten auf der ganzen Welt. 

Die Bezeichnung als selten ist aber trotzdem richtig, denn es gibt nicht viele größere nutzbare Stellen, an denen eine wirtschaftliche Ausbeutung möglich und sinnvoll ist. So kommen die wertvollen Elemente darin meist nur in kleinen Mengen vor. Es gibt kaum Orte, an denen diese Elemente in reiner Form vorliegen.

Riesiger Bedarf an Seltenen Erden für elektronische Produkte

Bis 2030 soll sich die Nachfrage an Seltenen Erden für Magnete fast verdoppeln - auf mindestens 128.000 Tonnen pro Jahr. Die weltweiten Vorkommen Seltener Erden sind ungleich verteilt. China kontrolliert rund zwei Drittel der globalen Förderung. An zweiter Stelle liegen die USA mit rund 15 Prozent.

Die Industriestaaten, allen voran die USA, suchen daher nach neuen Vorkommen. Zum Beispiel in Grönland. Die größte Insel der Welt verfügt über schätzungsweise 1,5 Millionen Tonnen der begehrten Rohstoffe.

Seltene Erden: Recyclingquote gering

Der Abbau von Seltenen Erden belastet die Umwelt stark. Forscher suchen deshalb nach Alternativen und optimieren das Recycling. Die deutsche Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) geht davon aus, dass derzeit nur ein Prozent wiederverwertet wird. Das funktioniert zum Beispiel gut mit Magneten aus Elektromotoren.

Hier kommen dann auch die 200 Millionen Handys ins Spiel, die in unseren Schubladen schlummern. Da stecken viele wertvolle Rohstoffe drin. Es würde schon viel helfen, wenn diese dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden.

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