Pfingsten gehört mittlerweile zur Hauptferienzeit in Baden-Württemberg. Weil Urlaube teilweise deutlich günstiger sind als in den Sommerferien, nutzen vor allem viele Familien im Land die zweiwöchigen Schulferien, um in dieser Zeit zu verreisen. Mit Baden-Württemberg haben nur Bayern und das Saarland längere Pfingstferien. In anderen Bundesländern beginnen dafür die Sommerferien bereits Ende Juni oder Anfang Juli. Experten erwarten für den Ferienstart in BW am Wochenende volle Züge, Flughäfen und Autobahnen. Vor allem durch Baustellen kann es zu Zeitverzögerungen kommen.
- Viele Staus auf Autobahnen erwartet
- Tanken im Ausland
- Verreisen mit der Bahn
- Urlaub mit 9-Euro-Ticket
- Urlaub in BW
- Tipps für Flugreisende
- Corona-Regeln in Urlaubsländern
ADAC rechnet mit vielen Staus
Obwohl nur in drei Bundesländern die Ferien beginnen, rechnet der Verkehrsclub ADAC mit viel Verkehr und Staus auf den Straßen. Denn auch viele Kurzurlauber werden über die Pfingstfeiertage unterwegs sein. Die Reiselust sei ähnlich groß wie vor der Corona-Pandemie, so der ADAC. Seit Freitagnachmittag rollt der Reiseverkehr. Der Verkehrswarndienst meldete für Baden-Württemberg ein hohes Verkehrsaufkommen mit den "klassischen Freitags-Staus" auf der A6 bei Walldorf, auf der A8 bei Pforzheim und Ulm sowie am Albaufstieg. Der ADAC rechnet auch am Samstagvormittag im Süden Deutschlands sowie am Pfingstmontag mit starkem Reiseverkehr.
Stau-Hotspot A8 zwischen Karlsruhe und Stuttgart
Mehr Zeit sollten Reisende laut ADAC Nordbaden vor allem auf der A8 einplanen - besonders an der Baustelle bei Pforzheim. Dort wird auf einer fünf Kilometer langen Strecke zwischen Pforzheim-Nord und Pforzheim-Süd die Autobahn auf drei Spuren ausgebaut. Auch auf der A5 in Richtung Basel werden Staus erwartet. Wegen Baustellen am Autobahndreieck Karlsruhe und der Anschlussstelle Ettlingen könnte der Verkehr stocken. Dort stehen wegen einer Fahrbahnsanierung nur jeweils zwei statt drei Fahrstreifen zur Verfügung.
Am Freitag und Samstag soll es voll werden Beginn der Pfingstferien: Staus auf Autobahnen erwartet - das sind die kritischen Strecken
Der ADAC Nordbaden erwartet zum Start der Pfingstferien viel Verkehr auf den Autobahnen in der Region. Voll wird es wohl auch in den Zügen - Dank des 9-Euro-Tickets.
Generell stark belastete Autobahnen
Der ADAC hat knapp zwei Dutzend besonders belastete Strecken genannt. Dabei handelt es sich neben Fernstraßen in den Großräumen Hamburg, Berlin, Stuttgart, Köln, Frankfurt und München unter anderem um die Strecken zur Nord- und Ostsee. Für Baden-Württemberg nennt der ADAC diese Autobahnen:
- A5 Hattenbacher Dreieck - Frankfurt - Karlsruhe - Basel
- A6 Kaiserslautern - Mannheim - Heilbronn - Nürnberg
- A7 Hamburg - Hannover - Würzburg - Ulm- Füssen/Reutte
- A8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
- A81 Stuttgart - Singen
Service Aktuelle Verkehrsmeldungen
Infos zu Staus, Unfällen, Baustellen und Sperrungen auf Autobahnen und Bundesstraßen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz direkt aus der Verkehrsredaktion des SWR.
Auch im Ausland dürften viele Urlauberinnen und Urlauber Geduld benötigen, besonders auf der Tauern-, Inntal-, Rheintal- und Brennerautobahn (Österreich) sowie der Gotthard-Route (Schweiz). Das gleiche gilt für die Fernstraßen zu den kroatischen Küsten. Nach dem Pfingstwochenende erwartet der ADAC eine weitere Stauspitze am Mittwoch vor Fronleichnam, bevor dann am 18. und 19. Juni die große Rückreisewelle rollt.
Tanken im Ausland
Seit dem 1. Juni gibt es in Deutschland den Tankrabatt - bis Ende August ist die Energiesteuer gesenkt. Dadurch gibt es momentan ziemlich starke Preisschwankungen und -unterschiede zwischen einzelnen Tankstellen. Damit lässt sich auch nicht so ganz klar sagen, in welchem Land die Spritpreise derzeit günstiger sind. Tendenziell liegen Italien und Österreich etwas unter unserem momentanen Niveau. Auch Frankreich liegt noch knapp unter unseren aktuellen Preisen, ist aber im Schnitt etwas teurer als die beiden anderen Nachbarländer.
In der Schweiz ist der Liter Super-Benzin leicht teurer als bei uns, aber vor allem der Dieselpreis liegt deutlich über unserem. Und andersherum in den Niederlanden, dort ist vor allem Super deutlich teurer als in Deutschland. Wer also in die Schweiz und die Niederlande fährt, der sollte am Besten nochmal in Deutschland tanken.
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Am 31. August lief der Tankrabatt aus. Die Spritpreise sind dadurch deutlich über die Zwei-Euro-Marke geklettert, wie die Datenanalyse von SWRdata zeigt.
Baustellen verzögern Bahnreisen
Die Deutsche Bahn geht zu Pfingsten von vollen Zügen aus. Auf stark nachgefragten Verbindungen am Wochenende kommen deshalb Sonderzüge zum Einsatz, etwa zwischen München und Hamburg. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) befürchtet dennoch eine Überlastung der Züge. Weil laufende Bauarbeiten auch am Pfingstwochenende weitergehen, könne es auf einigen Verbindungen zu längeren Fahrzeiten, Zug- oder Halteausfällen kommen.
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Urlaub mit dem 9-Euro-Ticket
Seit Anfang Juni gilt das bundesweite 9-Euro-Ticket. Bis Ende August kann man mit diesem Ticket auch in den Urlaub fahren. Allerdings ist das 9-Euro-Ticket nur für den Öffentlichen Nahverkehr gültig, also in Bussen, U-Bahnen und Regionalzügen. In den Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn, also ICE, IC und EC, ist das Ticket nicht gültig. Eine Ausnahme gibt es in Baden-Württemberg: Auf der Gäubahnstrecke von Stuttgart an den westlichen Bodensee nach Singen gilt auch in den IC-Verbindungen das 9-Euro-Ticket.
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Urlaub in Baden-Württemberg wird teurer
Insgesamt wird der Urlaub für viele Menschen in Baden-Württemberg teurer. Grund sind Güter und Waren, bei denen wegen des Krieges in der Ukraine in den vergangenen Wochen die Preise gestiegen sind, also Gas, Sprit und Lebensmittel. Das macht auch den Hotel- und Gastronomiebetrieben im Land zu schaffen. Diese haben in den vergangenen Wochen Schritt für Schritt die Preise angehoben. Trotzdem gibt es Regionen in Baden-Württemberg, die sich über eine volle Bettenauslastung über Pfingsten freuen können, zum Beispiel der Bodensee. In anderen Regionen sieht es laut dem Tourismus Marketing Baden-Württemberg nicht ganz so rosig. Es gebe teils sehr starke Unterschiede bei den Tourismuszahlen.
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Flughafen Stuttgart rechnet mit Ansturm
Auch wenn die Zahlen der Fluggäste noch nicht wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie erreichen werden, rechnen die Flughäfen wieder mit deutlich wachsenden Passagierzahlen. So erwartet der Flughafen Stuttgart für die beiden Ferienwochen nach Pfingsten bis zu 500.000 Fluggästen und knapp 4.000 Flüge. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2019 vor der Pandemie seien 700.000 Passagiere im gleichen Zeitraum gezählt worden. Beliebtestes Ziel ist Antalya in der Türkei vor Palma de Mallorca.
Wer mit dem Flugzeug fliegt, sollte sich auf längere Wartezeiten am Check-in und bei den Sicherheitskontrollen einstellen. Denn weiterhin gibt es laut den Fluggesellschaften Personalengpässe beim Abfertigungs- und Sicherheitspersonal. Der Flughafen Stuttgart empfiehlt, 90 Minuten vor Abflug zur Sicherheitskontrolle zu gehen. Fluggesellschaften weisen zudem auf die Möglichkeit des Online-Check-in hin und raten, möglichst wenig Handgepäck mitzunehmen.
Corona-Regeln in Urlaubsländern
Auch wenn man derzeit das Gefühl hat, die Corona-Pandemie könnte vorbei sein, gibt es nach wie vor in Deutschland zum Beispiel zehntausende Neuinfektionen täglich. Trotzdem gibt es in den beliebtesten Urlaubsländern wie auch in Deutschland derzeit fast keine Corona-Beschränkungen mehr.
In Österreich gilt für die Einreise seit dem 16. Mai 2022 keine Nachweis-, Registrierungs- oder Quarantänepflicht mehr. Eine Maskenpflicht gibt es auch nicht. Nur in Krankenhäusern, Kurkliniken, Alten- und Pflegeheimen muss eine FFP2-Maske verpflichtend getragen werden.
Auch in der Schweiz gibt es seit Anfang Mai keine Corona-Auflagen bei der Einreise mehr. Die Maskenpflicht ist ebenfalls weggefallen.
Seit dem 1. Juni 2022 sind auch in Italien alle Covid-19-bedingten Einreisebeschränkungen aufgehoben. Für den Zutritt zu Einrichtungen des Gesundheitswesens wie zum Beispiel Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gilt weiterhin die 2G-Regel. Bis zum 15. Juni 2022 muss man in Italien laut Bundesaußenministerium FFP2-Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln im Nah- und Fernverkehr und bei Kultur- und Sportveranstaltungen in geschlossenen Räumen tragen. In all diesen Fällen ist der Verzehr von Speisen und Getränken in geschlossenen Räumen verboten. Verstöße gegen die Tragepflicht können mit hohen Geldstrafen geahndet werden. Kinder unter sechs Jahren sind von der Maskenpflicht ausgenommen.
Etwas komplizierter ist die Einreise nach Frankreich. Vollständig geimpfte Reisende aus Deutschland benötigen für die Einreise lediglich einen gültigen Impfnachweis. Reisende, die nicht vollständig geimpft sind, benötigen für die Einreise einen höchstens 72 Stunden vor Reisebeginn vorgenommenen negativen PCR-Test oder einen höchstens 48 Stunden vor Reisebeginn vorgenommenen Antigentest. Gleichwertig ist der Nachweis einer mindestens elf Tage, aber höchstens sechs Monate zurückliegenden Genesung.
Kinder unter zwölf Jahre dürfen ohne Impfnachweis nach Frankreich einreisen. Ungeimpfte Kinder ab Vollendung des 12. Lebensjahres müssen aber auf jeden Fall einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, oder einen negativen Antigentest, der nicht älter als 48 Stunden alt sein darf, vorweisen.
Urlauberinnen und Urlauber, die nach Spanien fliegen, müssen zunächst prüfen, ob sie mit ihrem digitalen Covid-Zertifikat der EU einreisen können oder über das Span Travel Health-Portal ein elektronisches Einreiseformular ausfüllen müssen, das einen QR-Code erzeugt, der beim Check-in und bei Einreise vorgelegt werden muss. Alle Reisenden ab 12 Jahren müssen entweder ein negatives Testergebnis (PCR- oder Schnelltest), den Nachweis einer vollständigen beziehungsweise Booster-Impfung oder einen Genesenennachweis vorweisen können. Landesweit gilt eine Pflicht zum Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern.