Die Gewerkschaft ver.di ruft für heute zu ersten Warnstreiks in den kommunalen Kitas auf. In den bundesweiten Tarifverhandlungen sei in den zentralen Punkten und insbesondere beim Thema Entlastung kein Entgegenkommen der Arbeitgeber erkennbar gewesen, so ver.di. Befristete Arbeitsniederlegungen sind in Geislingen an der Steige (Kreis Göppingen), Esslingen und im Raum Offenburg geplant, wie ein Sprecher mitteilte.
Dutzende Kitas bleiben am Montag zu
In Geislingen sind nach Angaben eines Gewerkschaftssprechers zwölf kommunale Kindertagesstätten von den Arbeitsniederlegungen betroffen. Er rechnet damit, dass sich rund einhundert Beschäftigte beteiligen werden - neben Erzieherinnen und Erziehern auch Angestellte in der Sozialarbeit und der mobilen Jugendarbeit. In Esslingen soll es demnach Warnstreiks in rund 40 Einrichtungen geben. Zu einer Kundgebung am Mittag erwartet ver.di rund 200 Teilnehmer. Im Raum Offenburg bleiben am Montag nach Gewerkschaftsangaben gut ein Dutzend Kitas geschlossen. Kundgebungen sind in Offenburg und in Lörrach geplant.
Die Aktionen stoßen auf heftige Kritik der Arbeitgeber. Nach Ansicht des Kommunalen Arbeitgeberverbandes ist der Bereich für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bereits in den Tarifrunden 2009 und 2015 ganz erheblich aufgewertet worden.
Weitere Tarifverhandlungen Ende März
Weitere Verhandlungen in Potsdam soll es am 21. und 22. März sowie am 16. und 17. Mai geben. ver.di fordert für die bundesweit rund 330.000 betroffenen Beschäftigten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung vieler Beschäftigter. In Baden-Württemberg sind nach Angaben der Arbeitgeber rund 50.000 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst von den Tarifgesprächen betroffen. Am Dienstag soll der Arbeitskampf auf mehrere Städte und Regionen ausgeweitet werden.