Pünktlich nach den Osterferien bescherten Warnstreiks im Bus- und Bahnverkehr Menschen in vielen Regionen Baden-Württembergs Probleme. Nach Angaben der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH waren am Montag unter anderem Bus- und Bahnverbindungen im Landkreis Lörrach, im Bereich Hechingen (Zollernalbkreis), Sigmaringen, Reutlingen sowie in der Region um Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) betroffen. Insgesamt beteiligten sich in Baden-Württemberg nach Angaben von der Gewerkschaft ver.di über 200 Beschäftigte der SWEG an den Warnstreiks.

ver.di zieht positives Fazit
Für ver.di sei die Streikbeteiligung zum jetzigen Zeitpunkt der Verhandlungen ein zufriedenstellendes Ergebnis. Bei der SWEG in der Rhein-Neckar Region sei in den Morgenstunden am Montag quasi kein Bus mehr gefahren, zudem gab es landesweite Einschränkungen. Man hoffe, damit ein Zeichen gesetzt zu haben für die nächste Verhandlungsrunde am Dienstag. "Sollte kein annehmbares Angebot auf den Tisch gelegt werden, können wir auch noch eine Schippe drauflegen", teilte Nadja Kürten, Gewerkschaftssekretärin von ver.di im Bezirk Rhein-Neckar mit.
Streiks am frühen Montagmorgen
Die Warnstreiks begannen nach Angaben der Gewerkschaft bereits am frühen Montagmorgen um 4:30 Uhr und sollten noch bis nach Mitternacht in der Nacht zum Dienstag andauern. In Wiesloch hatte die Gewerkschaft am Montag für 7:30 Uhr zu einer Kundgebung aufgerufen. Busse auf SWEG-Linien, die Subunternehmer bedienen, fuhren aber planmäßig.
Bei der Hohenzollerischen Landesbahn wurden den SWEG-Angaben zufolge die Netze 12 und 14 - also die Strecken Aalen-Ulm-Munderkingen sowie alle Linien der Zollernalbbahn - bestreikt. Größere Städte wie beispielsweise Tübingen und Sigmaringen wurden laut einer SWEG-Sprecherin weiterhin von der Interregio-Bahn angefahren. Ebenfalls betroffen war die Zugleitstelle in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen), was Folgen für den Zugverkehr der Schwäbischen Alb-Bahn auf den Strecken Engstingen-Schelklingen und Engstingen-Gammertingen hatte.
Auf der Donaubahn und der Brenzbahn waren am Montagmorgen kaum Züge der SWEG wegen des Warnstreiks ausgefallen. Die Streikbeteiligung war laut einer Gewerkschaftssprecherin gering. Bei Zugverbindungen rund um Ulm sowie der Zollernalbbahn seien die Folgen des Streiks teils durch anderes Personal oder zusätzlichen Triebwagen kompensiert worden.
Laut SWEG seien die Warnstreiks zwar bis auf Montag beschränkt, allerdings könne es durch Nachwirkungen des Streiks am Dienstagmorgen zu Einschränken im SWEG-Zugverkehr kommen.
Rund 50 Beschäftigte der SWEG wurden zum Streik aufgerufen Bahnverkehr auf Brenzbahn und Donaubahn von Warnstreik kaum betroffen
Auf der Donaubahn und der Brenzbahn sind am Montag kaum Züge der SWEG wegen des Warnstreiks ausgefallen. Die Streikbeteiligung war laut einer Gewerkschaftssprecherin gering.
Verhandlungen am Dienstag
Hintergrund des Warnstreiks sind die laufenden Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen. Vor der vierten Verhandlungsrunde am Dienstag im hessischen Fulda wollte ver.di noch einmal Druck machen. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent.
Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt eine Erhöhung von drei Prozent angeboten. Schon am 1. April hatte ver.di wegen des ausgelaufenen Eisenbahn-Tarifvertrags zu Warnstreiks im Ortenau-, Rhein-Neckar- und Zollernalbkreis aufgerufen. Bei der SWEG arbeiten nach Unternehmensangaben mehr als 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.