Greenpeace-Aktion in Stuttgart (Foto: SWR, Foto: Sybille Müller)

Aktion vor dem BW-Landwirtschaftsministerium

Greenpeace fordert mehr Waldschutz in Baden-Württemberg

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Greenpeace beklagt zu viel Holzeinschlag in Baden-Württemberg. Landwirtschaftsminister Peter Hauk hält dagegen: "Wir haben die naturnähesten Wälder in ganz Deutschland."

Greenpeace hat am Dienstagvormittag vor dem baden-württembergischen Landwirtschaftsministerium demonstriert: Greenpeace fordert mehr Waldschutz und sieht zuviel Holzeinschlag. Nach Berechnungen der Umweltschutzorganisation liegt der Anteil streng geschützter Wälder in Baden-Württemberg lediglich bei etwas mehr als einem Prozent. Nur auf dieser Fläche gebe es keinen Holzeinschlag. Ansonsten würden durchaus auch in Schutzgebieten Bäume gefällt, beispielsweise im vorderen Odenwald, im Schönbuch bei Tübingen und im südlichen Schwarzwald.

"Es gibt jede Menge Schutzgebiete, aber die schützen eben nicht davor, dass in diesen Wäldern auch Bäume gefällt werden."

Greenpeace fordert Wildnis auf mindestens 10 Prozent der Waldfläche

Naturnahe und stabile Wälder seien besonders wichtig für Klima und Artenschutz. Greenpeace zitiert aus einer eigenen Umfrage: Demnach wünschen sich auch die meisten Befragten mehr Waldschutz. Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) sprach am Vormittag mit den Aktivisten vor seinem Ministerium. Er zeigte sich verwundert über die Greenpeace-Vorwürfe. Baden-Württemberg sei laut dem Bundeswaldbericht führend, was den Bereich Wald, Naturschutz angehe.

"Wir haben die naturnähesten Wälder in ganz Deutschland , wir haben den höchsten Totholzanteil in ganz Deutschland – mehr Naturschutz – mehr Waldschutz, mehr Ökonomie und Ökologie in Kombination kann man nicht machen."

Es sei eine Mär zu glauben, so Hauk, man könne den Klimaschutz ohne die Nutzung der Wälder bewältigen, denn darauf würde es ja dann hinauslaufen, Greenpeace sieht Baden-Württemberg dagegen bundesweit als Schlusslicht beim Waldschutz und fordert von der Landesregierung mehr Verantwortung.

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