Das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel im Land hat schleppender begonnen als im Vorjahr. Daran ist aber nicht nur die Inflation, sondern auch das Wetter Schuld, meint Sabine Hagmann, Chefin vom Handelsverband Baden-Württemberg. "Es ist so, dass wir 10 bis 15 Prozent unter dem Vorjahr liegen", sagt Hagmann der Deutschen Presse-Agentur.
Das Wetter sorgte bisher noch nicht wirklich für weihnachtliche Stimmung bei den Menschen, wie Hagmann sagt. "Insgesamt ist es einfach so, dass es noch nicht so weihnachtlich kalt ist. Man glaubt noch gar nicht so richtig daran, dass schon bald Weihnachten ist. Das spielt bei uns eine ganz große Rolle", erklärt die 58-Jährige.
Nur noch wenige Wochen bis Weihnachten - eine Zeit, die für Familien in der Regel immer recht teuer wird. Aber leisten sich die Menschen dieses Jahr trotz Inflation und hohen Energiekosten Weihnachtsgeschenke oder wird gespart? Darüber berichtete SWR Aktuell am 22.11.2022:
Handelsverband: Weihnachtsgeschäft dieses Jahr besonders wichtig
Manche Branchen im Einzelhandel leben laut Hagmann zu mindestens 25 Prozent vom Weihnachtsgeschäft - beispielsweise der Buchhandel und die Spielwarenbranche. Dieses Jahr sei Weihnachten besonders wichtig: "Wir haben zwei schwierige Weihnachtsfeste gehabt, wo man uns sozusagen coronabedingt das Licht ausgedreht hat, kurz vor dem Weihnachtsfest", sagt Hagmann.
Ganz generell hofft die Spielwarenbranche darauf, dass auch in diesem Jahr das Motto gilt: Am Kind wird zuletzt gespart. Während der Corona-Pandemie wurden zu Weihnachten viele Spielwaren verschenkt. Deshalb rechnen die Händler auch in diesem Jahr mit einem relativ soliden Weihnachtsgeschäft.
Weihnachtsshopping Wie gut sind die Branchen aufs Weihnachtsgeschäft vorbereitet?
Für viele Branchen ist die Vorweihnachtszeit extrem wichtig. Aber wie gut sind die Händler und Gastronomen nach den Lieferengpässen und Problemen der letzten Jahre aufgestellt?
Politik soll mehr für Innenstädte werben
Hagmann wünscht sich derweil, dass die Politikerinnen und Politiker mehr für die Innenstädte werben. Die Politik verbreite aus Sicht von Hagmann derzeit zu viel Unruhe und negative Stimmung, die die Wirtschaft nicht gebrauchen kann. Stattdessen fordert sie klare Entscheidungen von der Politik. "Dann wird die Inflation nicht so eine große Rolle spielen. Dann kann man nämlich als Verbraucher, als Konsument planen."