Thomas Strobl (CDU), Innenminister von Baden-Württemberg, nimmt im Plenarsaal des Landtags von Baden-Württemberg an einer öffentlichen Anhörung zur sexuellen Belästigung in Landesbehörden teil. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marijan Murat (Archiv))

Geldauflage für Innenminister

Polizeiaffäre BW: Verfahren gegen Strobl eingestellt

Stand

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat das Verfahren gegen Innenminister Strobl im Zuge der Polizeiaffäre vorläufig eingestellt. Der CDU-Politiker soll eine Geldauflage bezahlen.

Das Verfahren im Rahmen der Polizeiaffäre gegen Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) ist vorläufig eingestellt worden. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag mit. Der Politiker soll eine Geldauflage zahlen. Kommt er der Aufforderung nach, werde das Verfahren endgültig eingestellt. Strobl hatte bereits am Freitag erklärt, einer Zahlung von 15.000 Euro zustimmen zu wollen. Am Montag hatte auch das Landgericht Stuttgart seine Zustimmung zur Einstellung des Verfahrens erteilt.

Verdacht des Verrats von Dienstgeheimnissen

Die Ermittler hatten den Verdacht des Verrats von Dienstgeheimnissen geprüft. Strobl hatte nach eigenen Angaben einem Journalisten der "Stuttgarter Nachrichten" ein Anwaltsschreiben weitergeleitet. Dieses hatte er von einem Rechtsanwalt erhalten, der den Inspekteur der Polizei vertritt. Der inzwischen suspendierte Inspekteur soll Ermittlungen zufolge vor fast einem Jahr in Stuttgart eine Polizeibeamtin sexuell belästigt haben. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat kürzlich Anklage wegen sexueller Nötigung erhoben.

Auch Ermittlungen gegen Journalisten eingestellt

Die Ermittlungen gegen den Journalisten sowie einen Mitarbeiter von Strobl sind ebenfalls eingestellt worden, so die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag weiter. Die Behörde ermittelte gegen den Zeitungsredakteur wegen des Verdachts verbotener Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen. Der Ministeriumsmitarbeiter soll dem Journalisten das Anwaltsschreiben an Strobl weitergereicht haben. Weiterhin ermittelt wird gegen die Polizistin, die den Fall ins Rollen gebracht hatte. Die Kriminalbeamtin soll unbefugt ein Telefonat mit dem Inspekteur der Polizei aufgezeichnet haben.

Baden-Württemberg

Nach abgelehntem Entlassungsantrag Kommentar: Strobl bleibt Minister auf Bewährung

Auch wenn ein Entlassungsantrag gegen Innenminister Strobl abgelehnt wurde: Der Fall ist noch lange nicht ausgestanden, meint Knut Bauer aus der SWR-Redaktion Landespolitik.

SWR2 Aktuell SWR2

Untersuchungsausschuss prüft weiter Rolle Strobls

Innenminister Strobl ist wegen der Polizeiaffäre auch politisch stark unter Druck geraten. Die Opposition im Landtag hatte seinen Rücktritt gefordert. Die grün-schwarze Regierungskoalition hatte sich indes hinter den Minister gestellt. Derzeit untersucht ein Untersuchungsausschuss den Fall der sexuellen Belästigung und die Beförderungspraxis bei der Landespolizei. Auch das Verhalten Strobls wird parlamentarisch nochmals überprüft.

Thomas Strobl und die Polizei-Affäre

Baden-Württemberg

Gegen Geldauflage von 15.000 Euro Ermittlungen gegen Strobl in Polizei-Affäre abgeschlossen

Innenminister Strobl wurde vorgeworfen, Dienstgeheimnisse an einen Journalisten weitergegeben zu haben. Jetzt beantragt die Staatsanwaltschaft die Einstellung des Verfahrens.

SWR1 Baden-Württemberg SWR1 Baden-Württemberg

Heilbronn

Nach "Polizei-Affäre" Mehrheit im BW-Landtag stimmt gegen Strobl-Entlassung

Wegen der Polizei-Affäre hatte die Opposition die Entlassung von Innenminister Strobl gefordert. Nach einem Antrag von SPD und FDP wurde abgestimmt und die Entlassung abgelehnt.

SWR Aktuell am Mittag SWR Aktuell

Stuttgart

"Verbale Hetzjagd der Opposition" CDU-Landesverband BW stützt Strobl nach Geldauflage

Die baden-württembergische CDU steht trotz der sogenannten Polizei-Affäre und der Geldauflage hinter Innenminister Strobl. Das erklärte Generalsekretärin Huber am Sonntag.

Leute der Woche SWR1 Baden-Württemberg

Stand
AUTOR/IN
SWR