Ein Mann alleine zu Hause (Foto: IMAGO, IMAGO / Bihlmayerfotografie)

Verdienstausfall für Ungeimpfte fällt künftig weg

Verdienstausfall durch Quarantäne kostet Baden-Württemberg bislang mehr als 74 Millionen Euro

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Die Quarantäne-Regelung wird in Baden-Württemberg derzeit überarbeitet. Zahlen zeigen, in welchem Umfang das Land in der Pandemie Arbeitnehmer entschädigt hat.

Das Land Baden-Württemberg hat seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 74 Millionen Euro Entschädigung an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gezahlt, die wegen Quarantäne einen Verdienstausfall hatten.

Entschädigung auch wegen Kinderbetreuung

Bis Ende August 2021 hätten etwa 193.000 Baden-Württemberger einen Antrag auf eine solche Entschädigung gestellt, so das Gesundheitsministerium auf eine Anfrage des Evangelischen Pressedienstes. Hinzu kämen rund 6.000 Anträge von Selbstständigen und 7.300 Anträge wegen Wegfall der Kinderbetreuung.

Künftig wird sich das Vorgehen im Land allerdings ändern: Die Landesregierung hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, ab dem 15. September keine Entschädigung mehr für Ungeimpfte im Fall einer Quarantäne zu zahlen. Bis dahin hätte jeder die Chance auf eine Corona-Schutzimpfung gehabt, hieß es zur Begründung.

Nordrhein-Westfalen zahlt am meisten Entschädigung

Betrachtet man deutschlandweit die Quarantäne-Entschädigungen, haben die Bundesländer seit Pandemie-Beginn mehrere hundert Millionen Euro gezahlt, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes ergab. Die höchste Summe an Entschädigungszahlungen kam demnach in Nordrhein-Westfalen (120 Millionen Euro) zusammen. In Bayern wurden entsprechend auch mehr Gelder bezahlt (83 Millionen Euro) als in Baden-Württemberg.

Je nach Bundesland hätten die Summen aber stark variiert: Bremen entschädigte betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beispielsweise in Höhe von rund 4,7 Millionen Euro, Rheinland-Pfalz zahlte etwa 15,8 Millionen Euro, Sachsen 25,1 Millionen Euro. Die Summe aus insgesamt 13 Bundesländern liege bei rund 458 Millionen Euro. Niedersachsen, Thüringen und das Saarland machten gegenüber der Nachrichtenagentur keine Angaben.

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SWR