Im Tarifkonflikt im Sozial- und Erziehungsdienst könnten allein in der Landeshauptstadt laut ver.di mehr als 120 von rund 180 städtischen Kindertagesstätten geschlossen bleiben. Auch viele Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter würden heute die Arbeit niederlegen, davon betroffen seien etwa Schulen oder die Wohnungshilfe. Am Vormittag hat die Gewerkschaft eine Demonstration in der Stuttgarter Innenstadt geplant. Ver.di schätzt, dass sich mehr als 1.000 Beschäftigte beteiligen werden.
Ver.di fordert bessere Arbeitsbedingungen und höhere Eingruppierung
In Göppingen sollen von 23 Kitas gut die Hälfte zu bleiben, Einrichtungen wie die der Lebenshilfe müssten mit reduziertem Personal arbeiten. Am Mittwoch sollen die Warnstreiks in Rottenburg fortgesetzt werden, am Donnerstag in Ludwigsburg und in Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen). Die Gewerkschaften fordern für die bundesweit rund 330.000 Beschäftigten unter anderem Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und zum Teil eine höhere Eingruppierung. Die Tarifverhandlungen werden Mitte Mai in Potsdam fortgesetzt.
Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern kritisieren Warnstreiks als realitätsfern
Bei den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern waren die Warnstreiks in der Vergangenheit bereits auf Kritik gestoßen. Die zweite Runde der bundesweiten Tarifverhandlungen war ohne Ergebnis vertagt worden. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte danach erklärt, die Vorschläge der Gewerkschaften zur Entlastung seien "realitätsfern und nicht umsetzbar". Die kommunalen Arbeitgeber hätten deutlich gezeigt, an welchen Stellen ein Entgegenkommen möglich sei, sagte VKA-Präsidentin und Verhandlungsführerin Karin Welge. "Dabei bleibt es aber bei der Prämisse, dass grundsätzlich nur gestiegene Anforderungen auch eine Aufwertung für die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst mit sich bringen können."
Die Verhandlungen gehen am 16. und 17. Mai in die dritte und voraussichtlich letzte Runde.