Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di will mit Warnstreiks bessere Arbeitsbedingungen für Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten in Ausbildung erreichen. Nach Gewerkschaftsangaben soll es in dieser Woche in Freiburg, Heidelberg, Ulm und Tübingen ganztägige Aktionen an den Unikliniken Baden-Württembergs geben.
Fahrradkorso in Freiburg geplant
Am Donnerstagvormittag ist in Freiburg ein Fahrradkorso geplant. Der Gewerkschaft zufolge gibt es an den vier Unikliniken im Land etwa 120 Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten in Ausbildung (PiA), die in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Allgemeinpsychiatrie und Psychosomatik arbeiten. Die Hochschulabsolventen führten Therapien selbstständig durch. Dennoch würden sie nicht nach Tarifvertrag der Unikliniken bezahlt, sondern mit einem "Praktikantenlohn" in Höhe von 1.370 Euro brutto monatlich abgespeist, so ver.di.
Wie die Corona-Pandemie die Psychotherapie verändert hat
Die Corona-Pandemie hat auch die Behandlung von Patient*innen mit psychischen Krankheiten verändert. Psychotherapeut Prof. Rainer Holm-Hadulla von der Uni Heidelberg im Gespräch.
Die Gewerkschaft fordert eine Eingruppierung in die entsprechende tarifliche Entgeltgruppe. Verhandlungen mit den Arbeitgebern dazu seien bislang erfolglos geblieben. Es ist nicht die erste Protestaktion der Gewerkschaft, um die Arbeitsbedingungen für Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten in Ausbildung zu verbessern.
Uniklinik hält ver.di-Forderungen für überzogen
Den Unikliniken wirft ver.di vor, kein gutes Angebot bei den letzten Verhandlungen vorgelegt zu haben. Benjamin Waschow, Pressesprecher der Uniklinik Freiburg, wehrt sich gegen diesen Vorwurf.
Trotzdem wünsche sich die Uniklinik eine gütliche Einigung, denn die Ausbildung der Psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten sei wichtig, sagt Waschow. Laut der Gewerkschaft haben die Kliniken bislang vor allem Einmalzahlungen angeboten. Wann die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden, ist noch unklar.