Mit Blick auf die Arbeitslosigkeit sei es kein einfaches, aber auch kein schlechtes Jahr gewesen, sagt Matthias Auch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm. "Vor allem in der zweiten Jahreshälfte setzte eine Erholung in den Branchen ein, die besonders von den Corona-Maßnahmen betroffen waren, so dass die Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf das Thema Corona weitgehend hinter sich gelassen hat", so Auch. Allerdings konnten nicht alle davon profitieren, insbesondere die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen lag im Jahresmittel deutlich über dem Wert der Vorjahre. Und auch der Fachkräftemangel bleibe nach wie vor akut.

Im Vergleich mit dem Vorjahr hat sich die Lage am Arbeitsmarkt aber insgesamt deutlich entspannt - vor allem im zweiten Halbjahr 2021. Gleichzeitig steigt die Beschäftigung. Im Agenturbezirk Ulm erreicht die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung einen neuen Höchststand - mit Ausnahme des Wirtschaftszweigs Handel und Gastgewerbe.
Niedrigste Jahres-Arbeitslosenquote im Land
Mit einer Jahresquote von 2,9 Prozent hat der Agenturbezirk Ulm die niedrigste Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg. Der Kreis Biberach und der Alb-Donau-Kreis haben die niedrigsten Quoten der Landkreise, Ulm die niedrigste Arbeitslosenquote unter den Stadtkreisen.

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2021 bei 2,9 Prozent, das waren 0,3 Prozentpunkte weniger als in 2020 und damit nicht nur der niedrigste Wert unter den 19 Agenturbezirken in Baden-Württemberg, sondern auch der einzige unter der Drei-Prozent-Marke.
Kurzarbeit auch wegen Lieferschwierigkeiten
Im März 2020 gab es die meisten Anzeigen von Kurzarbeit. Die Anzeigen stiegen im Herbst 2021 mit der Problematik von Lieferkettenengpässe wieder an.

"Wenngleich im vergangenen Jahr weitaus weniger kurzgearbeitet wurde als im ersten Jahr der Pandemie, stabilisierte das Instrument Kurzarbeit auch in 2021 den Arbeitsmarkt."
Ausblick 2022
Die Pandemie birgt weiterhin Risiken und der Fachkräftebedarf bleibt die zentrale Herausforderung am Arbeitsmarkt 2022. "Mit Blick auf die Arbeitslosigkeit gehe ich davon aus, dass der Arbeitsmarkt, abgesehen von der saisonal üblichen Steigerung über die Wintermonate, robust bleiben wird. Weiter mag und kann ich heute, was die Arbeitslosigkeit betrifft, nicht schauen", so Auch.