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Bevölkerungsdaten werden erfasst

Zensus 2022: Volkszählung zwischen Ostalb und Ulm startet

Stand

Allein im Ostalbkreis werden ab Montag rund 40.000 zufällig ausgewählte Menschen für die Erhebung von Bevölkerungsdaten befragt. Die Daten sind auch wichtig für die Planungen in den Kommunen.

"Wann sind Sie geboren? Sind sie verheiratet? Haben Sie Kinder? Wie groß ist Ihre Wohnung? Wer ist Ihr Arbeitgeber? - solche oder so ähnliche Fragen werden in den nächsten Wochen viele zu hören bekommen und auch beantworten müssen. Die Befragungen dauern voraussichtlich bis Mitte Juli. Ursprünglich sollte der Zensus voriges Jahr durchgeführt werden, er wurde allerdings wegen Corona verschoben.

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So sehen die Zensus-Fragebögen aus.

Volkszählung und stichprobenartige Haushaltsbefragungen

Mit dem Zensus soll unter anderem herausgefunden werden, wie viele Bürger in Deutschland leben. Nach Mitteilung des Landratsamtes des Ostalbkreises wird die Volkszählung ergänzt durch stichprobenartige Haushaltsbefragungen. Darin werden unter anderem Fragen zum Familienstand, zum Geschlecht, zur Staatsangehörigkeit, zu Einkünften und zum Bildungsstand gestellt.

Es sollen zudem Gebäude und Wohnungen gezählt werden. Die Grundlage dafür ist laut Mitteilung das Einwohnermelderegister. Auch in Gemeinschaftsunterkünften und Wohnheimen wird es entsprechende Befragungen geben. Zusätzlich zu den stichprobenartigen Haushaltsbefragungen werden auch Daten in Gemeinschaftsunterkünften, Wohnheimen beispielsweise für Studierende und Altenheimen erhoben.

Zensus 2022: Verlässliche Zahlen für künftige Planungen

Wenn Kommunen planen wollen, müssen sie auf verlässliche Zahlen zurückgreifen können. Dasselbe gilt für Entscheidungen im Bund und den Ländern. Gibt es ausreichend Wohnraum, Schulen oder Plätze in Pflegeheimen? An welchen Stellen sollte der Staat investieren? Eine regelmäßige Bestandsaufnahme hat deutliche Auswirkungen auf die Städte und Gemeinden, schreibt das Landratsamt des Ostalbkreises. Der Zensus 2022 gilt dann als neue Datenbasis.

Beim Zensus soll zunächst die sogenannte Existenzfeststellung durchgeführt werden, also die Anzahl und Kernmerkmale der in einem Haushalt lebenden Menschen. Daten, die vom Interviewer oder der Interviewerin abgefragt werden, können Fragen beinhalten zu: Demografie (Alter, Geschlecht, Staatsbürgerschaft) und Daten zur Wohnungssituation (durchschnittliche Wohnraumgröße, Leerstand, Eigentümerquote).

Zensus-Befragungen können unter Umständen an der Haustür mit Abstand und Maske geschehen. Teilweise bekommen die Auskunftspersonen laut Landratsamt beim Interview auch Unterlagen für einen Online-Zugang. Weitere Angaben können die Betroffenen so per Internet eintragen und abgeben. Das erleichtert am Ende auch die Auswertung der Daten.

Keine Weitergabe der Daten an Jobcenter oder Sozialamt

Die beim Zensus erhobenen Daten werden ausschließlich für statistische Zwecke genutzt. Diese werden anonymisiert ausgewertet, schreibt das Landratsamt des Alb-Donau-Kreises. Es ist zudem gesetzlich untersagt, andere Verwaltungsbereiche über die beim Zensus gewonnen Daten zu informieren.

"Durch das sogenannte Rückspielverbot ist es gesetzlich untersagt, dass die gewonnenen Befragungsdaten an andere Verwaltungseinheiten wie Bürgerdienste oder beispielsweise an das Sozialamt oder Jobcenter weitergegeben werden."

Die Interviewerinnen und Interviewer kündigen den Befragungstermin rechtzeitig an. Dann allerdings müssen die Fragen auch beantwortet werden, denn es besteht Auskunftspflicht.

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SWR